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1353. Mai 1. Prag. Die Fürsten Albrecht II und Waldemar I von Anhalt schliessen in Bezug auf die Freilassung des von ihnen gefangenen Pfalzgrafen Ruprecht des Jüngeren bei Rhein mit dem Könige Karl IV einen Vertrag.

Wir Albrecht und Woldemar von Gottes gnaden fursten von Ascanien und grafen zu Anhalt bekennen--, dass der allerdurchluchtigste fürst und herr herr Carl — —, unser lieber gnediger herr, durch angeborne königliche guet und um sonderlicher liebe, die er hat zu den hochgebornen fursten herrn Ruprechten dem iûngern pfalz- grafen beym Rein — etwan hertzog Adolfs seligen sone, im tage und ziel gewunnen hat seynes gefangnûsses, doryn er zu Sachsen in der Stadt zu Wittemberg gelegen hat, umb zweitausend schog grosser pfennige Pragischer muntze, und vor dasselbe geld sezt er zu rechten pfand dem hochgebornen fursten und herrn terra Rudolfen den eidern hertzogen in Sachsen und Rudolffen und Wenzlaven, seine sûn, uns und iren aller unser erben die nachgeschribenen vesten, Pfrimberg und Bettlern bey namen, mit allen gulden, zollen, geleyten, zinsen, boten, stewern, weiden, fischereyen, wisewachse, mit mannen, manschaft, lehngûtern, kirchenlehn, mit gerichten hoch und nieder und mit allen herr- schaften und rechten, als ers hat, und allen andern zugehörungen, wie man die mit sonderlichen Worten benennet, die er uns antworten soll, ehr er den gefangenen zu Wittenberg aus der gefengnis brenget, yn solcher bescheidenheit: sey das sach dass er den obgenanten hertzogen herrn Ruprechten den hingern auf Mertens tag, der schirst künfftig ist, den ganzen tag in die stat zu Wittenberg, da er in genommen hat, widergestellet oder imands von seinetwegen mit seynen offenen briven, dass denn die obgenanten pfandschaft ledig seyn sollen unvorzogentlich: wer aber dass er in auf die obgenante frist sanckt Mertens tag nicht stellet noch imand von seinetwegen mit seinen offenen briven, so sollen wir alle die obgenanten fursten dieselben pfand innehaben und nutzen mit allen zugehiirungen in aller der massen, als davor geschriben stehet, on allen abschlag der nutze drey gantze iar von dem obgenanten sanct Mertens tag zu zelen. Und wer das sach dass er dieselben pfandt inwenig derselben obgenanten drey iaren nicht lediget um zweitausend schock, als vor geschriben ist, so globt er uns mit guten trewen one geverde, dass er uns und aller unser erben, und weme wir das mit willen oder mit unsern offen briven bevelen, anderthalbhundert Bemischer' march, sechsundfunfzig groschen zu reyten vor die marck, auf dem berge zu den Kutten wöchentliche geben will mit der2 bescheydenheit, dass wir dieselben anderthalbhundert marck abschlagen sollen an der hauptsumme der zweitausend schock und die also selbst aufheben, üntz3 dass wir die obgenante summe gäntzlich ausnehmen und emphaen. Und dorzu sollen wir die fand mit allen iren zugehorungen und nutzen inhaben und genassen one alle abschlag, üntz" dass wir von der wochendlichen bescheydung unser obgenante summa gäntzlich aufheben. Und wo er uns die obgenante anderthalbhundert marck nicht giebet allerwochentliche und die kegen Präge nicht bezalet, als davor geschrieben ist, oder ob uns dieselbe Zahlung etliche wochen verhindert oder verzogen worden, so globt er mit gutten trewen ungeverlich, dass er in die grosse Stadt zu Prag einreyten will und soll in eynes wirtes haus, den wir, unser freund oder unser erben ime weisen, und da-

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Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 4. Dessau: Emil Barth, 1879, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_4_043.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)