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plures alii fide digni. In cuius vero vendicionis evidentiam clariorem presentem paginam anno Domini m°.ccc°.l°, in die beati Gregorii, sigillorum nostrorum munimine iussimus roborari.

Aus dem Original im Stadtarchive zu Zerbst: von den beiden an Pergamentbändern angehängt gewesenen Siegeln hängt nur noch dasjenige des Fürsten Albrecht (II. Taf. VI. 5.) der Urkunde an. — Gedr: Peter Beckers Zerbster Chronik, herausgegeb. v. F. Kindscher 137—138. — 1. Orig: lingwa.


885.

1350. März 29. Prag. König Karl IV schreibt den Städten der Mark Brandenburg, dass, nachdem die von ihm mit dieser Mark belehnten Herzöge von Sachsen und Fürsten von Anhalt sich zur Entscheidung der Brandenburger Sache an den König von Schweden gewandt hätten, er nunmehr, an der Echtheit des Markgrafen Waldemar zweifelnd, Ludwig von Baiern und dessen Bruder mit der Mark belehnt habe.

Karl von Gots gnaden Romischer kunig, ze allen zeiten merer des reichs und kunig ze Beheim, entbieten den ratmannen und den buergern gemeinlich der stete zu beiden Brandenburg, Berlin, Colne, Premzlaw, Pozewalk, Angermunde, Templin, Perleberg, Priswalk, Kyritz, Havelberg, Nouwen, Ratenow, Gorzigk, Strůzberg, Everswald, Bernowe und zů Kopenick, unsern lieben getrewen, unsir genad und alles gůt. Alleine wir vormals marggreven Woldemar, der uns fuer einen marggrafen zu Brandenburg fůrgeben ist, durch unterweisung der, die sulche rede an uns bracht haben, belehent haben mit derselben marken und ouch den anevall derselben marken des hochgebornin Rudolf hertzogen zů Sachsen, unsirs oheim, kindern und den von Anhalt verliehen haben, ob an den obgenanten Woldemar icht geschehe, und darnach keinen andern fůr einen marggrafen zů Brandenburg haben, nemen und halten wolten wen nůr denselben Woldemarn[1] bis an die zeit, daz die vorgenanten hertzogen Rudolfs von Sachsen, unsirs oheim, kinder und die von Anhalt umb dieselben marke, die des heiligen Romischen reichs eigen fur manchen zeiten gewesen ist und noch ist, einer gantzen sůne rechtis und der minne uff den kůnig zu Sweden gegangen sint[2] zu unsern und des heiligen reichs schaden, daz davon geswecht wůrde in seinen rechten, ob daz so gesche, daz der kunig zu Sweden umb sulche zweyung, die billich und zů recht fůr uns und dem reich entscheidet wirdet, recht, urteil oder minne geben oder vinden solte, doch sintdemmal das der hochgeborn Ludowig marggrafe zu Brandenborg, des heiligen Romischen reichs obirster kamerer, pfalantzgraf bi Ryn und hertzoge in Beyern und in Kernten, unser lieber oeheim und furste, und sine brueder, die daz anget, fuer uns und dem reich beweisen und beweren wellen, als sei zů rechte sullen, das wir mit sulcher untirweisung, die uns getan ist, daz ez marggrave Woldemar sein solte, gentzlich betrogen sein und daz ez der marggrave Woldemar, marggraven Chunrads seligen sůn, des man sich lange tot versehen hat, nicht sei, und haben des beide, der vorgenante marggrave Ludowig und seine brueder, an uns gemůtet und begert, daz wir in geruechten

  1. S. no. 871 und 872.
  2. S. no. 880.
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Diverse: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 3. Dessau: Emil Barth, 1877, Seite 631. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_3_631.jpg&oldid=- (Version vom 9.3.2019)