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849.

1348. December 4. Wittenberg. Erzbischof Otto von Magdeburg schliesst zum Zweck der Eroberung der Mark Brandenburg für den (angeblichen) Markgrafen Waldemar ein Bündniss mit den Herzögen Rudolf II und Otto von Sachsen, sowie mit den Grafen Albrecht II und Waldemar I von Anhalt.

Wir Otte von der genade Goddes ertzcbischop des heyligen goddeshuses zu Magdeburg bekennen unde bezugen uffelige in diseme brive, daz wir haben geteydinget met den erluchten forsten, unsen liben swegeren, den iungen hertzogen von Sachsen Rodolfe unde Otten gebruderen unde met graven Albrechte unde graven Woldemare von Anehalt gebruderen in disser wys, daz wir en unde sie uns wedir getruweliche sollen sie beholfen darzu, daz der erluchte forste marcgrave Woldemar von Brandenborg die marke zu Brandenborg erkrige. Wenne ouch derselbege marcgrave abeghet, so solle wir en abir truweliche beholfen sie darzu, daz en werde in derselbin marke waz zu lene ghet von deme Romeschen riche, daz unse here der Romesche konc en hat gelegin, unde waz von uns zu lene nicht en ghet unde unse unde unses goddeshuses eygen nicht en ist, unde si sollen uns wedir beholfen sie truweliche, daz uns unde unseme goddeshůse werde waz von uns unde unseme goddeshuse zu lene ghet, daz unse unde unses goddeshůses eygen ist. Were ouch daz demeselbin marcgraven erbin wurden, waz bezalunge sie sich teydingeten vor ere kost unde vor eren schaden, da solde wir en zu helfe[1], daz en die wůrde. Dazselbe solden sie uns wedirtue. Disser dinge zu orkunde habe wir lazen besegelt dissen brief met unseme ingesegele.

Dyt is gesehen und disse brif ist gegebin zu Wittenberg, nach Goddes gebort tusent iar druhundert iar in deme achteundevirzigesten iare, inme donresttage an sente Barbaren tage der heyligen iuncvrowen.

Aus dem Original im Haus- und Staatsarchive zu Zerbst, mit dem an einem Pergamentbande anhängenden Siegel des Ausstellers (der h. Moritz, in der rechten den Hessischen, in der linken den Magdeburger Schild haltend, beschrieben bei Lepsius kl. Schriften III. 7. ff. und abgebildet in den Beilagen dazu Taf. XV. 8). — Gedr: Klöden Waldemar III. 492—493; - danach Riedel cod. dipl. Brand. II. 2. 232—233. — Vergl. Böhmer regg. Karls IV. Reichssachen no. 60. — 1.


850.

1348. December 10. Die Gebrüder Otto und Hans von Hadmersleben, sowie die Gebrüder Albrecht und Ludwig von Hakeborn bekunden, dass ihnen die Fürsten Albrecht II und Waldemar I von Anhalt das Haus Friedeberg nebst dem Dingstuhl zu Bösenburg und der Grafschaft im Husgau für 600 Mark verpfändet haben.

Wie her Otte und her Hans brodere, edele vaon Hadmersleve, her Albrecht und her Lodwich brodere, edelen vaon Hakeborne, bekennen offenberliken in dessem bryfe,

  1. So steht im Orig., nicht helfte, wie die angeführten Drucke haben.
Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 3. Dessau: Emil Barth, 1877, Seite 601. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_3_601.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)