Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


747.

1293. April 10. Die Grafen Albrecht I und Bernhard II von Anhalt schaffen in Gemeinschaft mit dem Abte Konrad von Nienburg die wendische Sprache als Gerichtssprache ab.

Erwähnt bei Beckmann Hist. d. F. Anhalt I. 551. Der Text dieser Urkunde hat leider nicht ermittelt werden können. In einer Registratur des Klosters Nienburg im Haus- und Staatsarchive zu Zerbst wird der Inhalt derselben etwas genauer in folgender Weise angegeben:

Albertos et Bernhardus Dei gratia comites de Anhalt. Nachdem durch Verenderung der Sprachen der Baw zu Babylon verhindert worden und grosse Ungelegenheit gibt zweyerley Sprachen unter den Unterthanen, daher auch viel Dörffer ledig liegen bleiben und wüste werden, als vergleichen sich hochgedachte Fürsten mit Conrado dem Apte zu Nienburgk und geben ihm für die verwüsteten Dörffer zu Wiedererbauung deroselbigen vierzigk Mark Stendalischer Müntz mit dem Bescheide, dass die Wendische Sprach gentzlich sol ausgelassen und nicht mehr, sondern allein die Teutsche Sprache in den Gerichten für Ihren Fürstlichen Gnaden oder deroselbigen amptleuten gebraucht werden, welches beyde Teil, die comites und der Apt, Erico Erzbischoffe zu Magdeburgk mit handgebender Treu für sich und für ihre Erben zusagen. Actum et datum anno m.cc.lxxxxiij, quarto Idus Aprilis. Testes: Henricus de Plezege, Heidenricus Stripan, Everko Kruch, Henningus Geizemannus, Conradus de Altenburg milites, Eckehardus Stamere, Gevehardus de Sprone, Olricus Quest, Heinricus de Nienburgk,

Heinricus de Dissowe, Conradus de Altenburgk; ausserdem das Nienburger Capitel.


748.

1293. April 28. Der Halberstädter Stiftsherr Dietrich, Johann und Ludolf von Hessen, die Quedlinburger Canonissin Luchardis von Klettenberg, die Gernröder Canonissin Gertrud und die Gebrüder Friedrich und Christian von Rotenburg verzichten auf ihre Ansprüche auf 2½ Hufen Landes und einen Hof zu Kelbra, welche Graf Gozmar (von Kirchberg) dem Kloster Walkenried übereignet hat.

Nos Theodericus canonicus sancti Stephani in Halberstad et archidyaconus in Westerrode, Johannes, Ludolvus fratres dicti de Hessenheym, Luckardis canonica in Quidlingenburg dicta de Clettenberg, Gerdrudis canonica in Gerenrode, Fridericus et Cristanus filii Lupini tenore presencium protestamur et publice recognoscimus, quod omni actioni et impeticioni, quam habuimus in dominum abbatem et conventum de Walkenred super duobus et dimidio mansis sitis in territorio civitatis Kelbera et una curia sita in veteri villa iuxta Kelbera, quos dominus Gozmarus comes, noster avunculus, eidem ecclesie Walkenredensi proprietatis tytulo contulit1 cum consensu et libera voluntate omnium amicorum et heredum nostrorum, quorum consensus ad hoc fuerat merito requirendus, renunciavimus toto corde, donationem eorundum mansorum et curie cum omnibus pertinenciis, pascuis, silvis, viis et plane cum omni iure tam in villa quam in campo, quocunque nomine censeatur, libere approbantes et presentibus confirmantes. Volumus eciam ipsam ecclesiam Walkenredensem de prescriptis mansis et curia omni loco et tempore fideliter warentare. Huius rei testes sunt: dominus Otto princeps in Anehalt,

Empfohlene Zitierweise:
Otto von Heinemann (Hrsg.): Codex diplomaticus Anhaltinus. Band 2. , Dessau 1875, Seite 528. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_2_528.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)