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5. Kapitel.
Die Frau mit dem Schleier.

Ich schritt weiter.

Es war ein köstlicher Sommertag, fast zu heiß. Selige Schmetterlinge taumelten durch die Luft. Eine Linde am Wege glich einem Bienenkorb: das Summen der kleinen Insekten glich einem ununterbrochenen leisen Rauschen.

Der Feldweg lief hier eine Strecke parallel mit dem festen, dichten Stacheldrahtzaun.

Mit einem Male eine Stimme …

Ganz leise …

„Herr Schraut!!“

Ich fuhr herum …

Da stand hinter dem Zaune zwischen Haselstauden eine Frau in schwarzem Kleide, einen schwarzen Schleier mehrfach um das Gesicht gewunden.

„Herr Schraut, kommen Sie auf keinen Fall hierher!!“ rief die gedämpfte Stimme weiter.

Ich mußte mich von dieser Überraschung erst erholen.

Dann:

„Waren Sie in Berlin – haben Sie die Brieftauben benutzt?“

„Ja … – Ich flehe Sie an: Meiden Sie den Haubenberg! Und – entlarven Sie den Geisterradler, ohne uns zu belästigen.“

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Dämon Chanawutu. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1928, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:D%C3%A4mon_Chanawutu.pdf/30&oldid=- (Version vom 31.7.2018)