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2. Kapitel.
Die vier Brieftauben.

Wir aßen in der Veranda.

Harald überflog das Schreiben … Er liest fabelhaft schnell und behält trotzdem jede Einzelheit.

„Ganz nett,“ lautete seine Kritik. „Geisterradler, leuchtend, – das erinnert an den Hund von Bascerville von Sherlock Holmes.“

„Hm – deine Ironie enttäuscht mich,“ – und ich füllte ihm den Glasteller mit eingezuckerten Erdbeeren eigener Ernte.

„Meine Ironie betrifft die Harmlosigkeit der Bewohner von Greifenberg und Umgegend, mein Alter … – Übrigens war der Hecht tadellos. Nur die Blumenkohlsuppe hättest du weniger salzen können … – Dieser Geisterradler müßte längst hinter Schloß und Riegel sitzen. Ein Mensch, der so merkwürdige Eigentümlichkeiten besitzt, ist nie harmlos. – Ich denke, der D-Zug nach Breslau geht um zehn Uhr fünfundzwanzig vom Görlitzer Bahnhof ab. Vielleicht findet sich eine unserer Brieftauben bis morgen vormittag wieder ein.“

„Du willst also wieder hin?“

„Welche Frage!! – Die Erdbeeren sind in diesem Jahre ziemlich geschmacklos.“

„Du versprichst dir also etwas von dem Geisterradler?“

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Dämon Chanawutu. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1928, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:D%C3%A4mon_Chanawutu.pdf/10&oldid=- (Version vom 31.7.2018)