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Sophie (kommt).

Sophie. Bruder! Gott! was giebt’s?

Beaumarchais. Tritt näher, Liebe, und schau. Ich hoffte, ihr Brautbette mit Rosen zu bestreuen, sieh die Rosen, mit denen ich sie ziere auf ihrem Wege zum Himmel.

Sophie. Wir sind verlohren.

Clavigo. Rette dich, Unbesonnener! rette dich, eh der Tag anbricht. Gott, der dich zum Rächer sandte, geleite dich – Sophie – vergieb mir. – Bruder – Freunde, vergebt mir!

Beaumarchais. Wie sein fließendes Blut all die glühende Rache meines Herzens auslöscht, wie mit seinem wegfliehenden Leben meine Wuth verschwindet! (auf ihn losgehend) Stirb, ich vergebe dir!

Clavigo. Deine Hand! und deine, Sophie! Und eure! (Buenko zaudert)

Sophie. Gieb sie ihm, Buenko.

Clavigo. Ich danke dir! du bist die alte! Ich danke euch! Und wenn du noch hier diese Stätte umschwebst, Geist meiner Geliebten,

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Johann Wolfgang von Goethe: Clavigo. Ein Trauerspiel. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Clavigo._Ein_Trauerspiel_(Goethe)_1774_-_094.jpg&oldid=- (Version vom 9.9.2019)