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Guilbert. Desto schlimmer, so findet er hundert, die ihm ihren Arm leihen, hundert, die unserm Bruder tückisch auf dem Wege das Leben rauben. Ha! Buenko, bist du so jung? Ein Hofmann sollte keine Meuchelmörder im Sold haben!

Buenko. Der König ist groß und gut.

Guilbert. Auf denn! Durch all die Mauern, die ihn umschliessen, die Wachen, das Ceremoniel, und all das, womit die Hofschranzen ihn von seinem Volke geschieden haben, dringen Sie durch, und retten Sie uns. – Wer kommt?

Clavigo kommt.

Clavigo. Ich muß! Ich muß!

Marie. (thut einen Schrey und fällt Sophien in die Arme)

Sophie. Grausamer, in welchen Zustand versetzen Sie uns. (Guilbert und Buenko treten zu ihr.)

Clavigo. Ja Sie ist's! Sie ist's! Und ich bin Clavigo. – Hören Sie mich, Beste, wenn Sie mich nicht ansehen wollen. Zu der Zeit, da mich Guilbert mit Freundlichkeit in sein Haus aufnahm, da ich ein armer unbedeutender

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Johann Wolfgang von Goethe: Clavigo. Ein Trauerspiel. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Clavigo._Ein_Trauerspiel_(Goethe)_1774_-_050.jpg&oldid=- (Version vom 9.3.2019)