Seite:Clavigo. Ein Trauerspiel (Goethe) 1774 - 031.jpg

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Blute beschimpft, weil sie glaubten, in einem fremden Lande sey sie ohne Beystand und Rächer. So handelt ein Niederträchtiger, ein Nichtswürdiger. Und also, zuförderst erklären Sie eigenhändig, freywillig, bey offenen Thüren, in Gegenwart Ihrer Bedienten: daß Sie ein abscheulicher Mensch sind, der meine Schwester betrogen, verrathen, ohne die mindeste Ursache erniedrigt hat, und mit dieser Erklärung geh ich nach Aranjouez, wo sich unser Gesandte aufhält, ich zeige sie, ich lasse sie drucken, und Uebermorgen ist der Hof und die Stadt davon überschwemmt. Ich habe mächtige Freunde hier, Zeit und Geld, und das alles wend ich an, um Sie auf alle Weise auf‘s grausamste zu verfolgen, bis der Zorn meiner Schwester sich legt, befriedigt ist, und mir Einhalt thut.

Clavigo. Ich thue diese Erklärung nicht.

Beaumarchais. Das glaub ich, denn vielleicht thät ich sie an Ihrer Stelle eben so wenig. Aber hier ist das andere: Schreiben sie nicht, so bleib ich von diesem Augenblick bey Ihnen, ich verlasse Sie nicht, ich folge Ihnen überall hin, bis Sie, einer solchen Gesellschaft überdrüßig, hinter Buenretivo meiner los zu werden

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Johann Wolfgang von Goethe: Clavigo. Ein Trauerspiel. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Clavigo._Ein_Trauerspiel_(Goethe)_1774_-_031.jpg&oldid=- (Version vom 5.1.2019)