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wo sich einem Fremden zu Ausführung seiner Geschäfte, besonders bey Hofe, unzählige Schwürigkeiten entgegen setzen.

Beaumarchais. Ich nehme ein so gefälliges Anerbieten mit allem Dank an. Ich habe keine Geheimnisse für Sie, mein Herr, und dieser Freund wird bey meiner Erzählung nicht zu viel seyn, er ist sattsam von dem unterrichtet, was ich Ihnen zu sagen habe.

Clavigo. (betrachtet Saint George mit Aufmerksamkeit)

Beaumarchais. Ein französischer Kaufmann, der bey einer starken Anzahl von Kindern wenig Vermögen besaß, hatte viele Correspondenten in Spanien. Einer der reichsten kam vor funfzehn Jahren nach Paris, und that ihm den Vorschlag: Gebt mir zwey von euren Töchtern, ich nehme sie mit nach Madrid, und versorge sie. Ich bin ledig, bejahrt, ohne Verwandte, sie werden das Glück meiner alten Tage machen, und nach meinem Tode hinterlaß ich ihnen eine der ansehnlichsten Handlungen in Spanien.

Man vertraute ihm die älteste und eine der jüngern Schwestern. Der Vater übernahm, das Haus mit allen französischen Waaren zu versehn,

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Johann Wolfgang von Goethe: Clavigo. Ein Trauerspiel. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Clavigo._Ein_Trauerspiel_(Goethe)_1774_-_024.jpg&oldid=- (Version vom 5.1.2019)