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XII, M. Johann Christian Barth.

M. Johann Christian Barth, ward gebohren in Zittau An. 1683. den 31. Octobr. Sein Vater war Mstr. Tobias Barth, Bürger und Schneider am Topffmarckte in Zittau, die Mutter Fr. Elisabeth, eine gebohrne Mayin, und weil er Lust zum Studiren bezeigete, so übergab ihm seine Mutter im 12. Jahr seines Alters (denn den Vater hat er, da er nur 3. Jahr alt war, durch den zeitlichen Tod verlohren,) der privat Information Tit. Herrn M. Melchior Gotthelff Gerlachen, nachgehends Pastore zu Calbitz in Meissen, nach diesen ihren Bruder Hrn. M. Johann Friedr. Mayen, Pastor in Tirchau, nach diesen in Bertzdorff. Hierauf wurde er denen Herren Praeceptoribus des Zittauischen Gymnasii anvertrauet, da er denn unter den hochberühmten Rectore Herrn Christian Weisen, ingleichen unter Manuduction Herrn M. Miri, Conrector, Herrn Curtii, und Herrn M. Ziegern einen guten Grund zu seinem Studiren ablegen konnte. An. 1705. begab er sich auf die Universität Leipzig, allwo er seine in Zittau angefangene Studia mit guten Success forsetzen konnte; in philosophicis hörte er damahls Herrn L. Gottfried Olearium, Hrn. Prof. Hardten, Hrn. M. Böttnern, und Hrn. M. Treuern; in Ebraeicis und Philologicis Hrn. M. Cademann, und Hrn. M. Starcken jun. in Homileticis Hrn. D. Pippingen, Hrn. D. Günthern und Hrn. L. Schützen; in Theologicis Hrn, Gottfried Olearium, Hrn. D. Günthern, und Hrn. M. Reineccium, da er denn insonderheit aus denen gelehrten Güntherischen und Olearischen Collegiis vielfältigen Nutzen in seinem Studio Theologico schöpffen kunnte. Uberdiß hat die liebreiche Providence seines himmlischen Vaters es auch so glücklich mit ihm gefüget, daß er völlige 7. Jahr in Leipzig hat zubringen können, da er besonders von der verwittweten Fr. Rosenfeldin viele Wohlthaten genossen, deren Sohn als Studiosum er 3½ Jahr in seiner Aufsicht und Information gehabt, wobey er Gelegenheit hatte, nach erlangten Gradum Magistri, auch andre Studiosi einige privat