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des alten Testamentes auf die Maria zusammenstellen, ist Jesaias gewöhnlich an dem blühenden Zweige kenntlich, der den Zweig Jesse oder den Stammbaum bedeutet, der von Davids Vater Isai bis zur Maria reicht. Didron, annales IV. 67. Nach Jes. 11, 10.


IHS,

In hoc signo (vinces) oder Jesus hominum salvator, der Namenszug Jesu in einer Sonne, ist das Zeichen, welches dem heiligen Bernhardinus von Siena erschien, und welches er daher auch als Attribut in seiner Hand trägt. Es wurde das Hauptsymbol des Jesuitenordens, dessen Stifter, St. Ignatius, es gewöhnlich auf der Brust, zuweilen auch in der Hand trägt. Auch bezeichnet es viele andere Heilige des Ordens, so wie dessen Gebäude.


Indigo.

Nach Tavernier I. 99. haben die Johanneschristen im Orient eine merkwürdige Sage vom Indigo. Die Juden sollen nämlich, um dem Johannes das Taufen zu verleiden, Indigo in den Jordan geschüttet und diesen dadurch verunreinigt, die Engel aber ihm ein Gefäss reinen Jordanwassers vom obern Lauf desselben gebracht haben. Seitdem habe Gott die Indigofarbe verflucht.


Joch,

Sinnbild der Gefangenschaft und des knechtischen Dienstes, entlehnt vom Ochsen. Sofern Gott Mensch wurde und sich am Kreuz zum Opfer brachte, verglich Cyprianus in einer Hymne (Fortlage, geistl. Gesänge 115.) das Kreuz mit dem Joche. Die Stola des Priesters soll St. Peters Joch bedeuten. Haupt, Zeitschrift I. 278. „Mein Joch ist süss,“ spricht Christus Matth. 11, 30. Schon Jeremias (27, 2.) empfiehlt, das Joch auf sich zu nehmen.

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 444. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_444.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)