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Astens. praefat. in lib. sup. Apoc. 21. Vgl. Didron, annales V. 221.


Jehovah.

In den drei Consonanten dieses Namens hat schon das Buch Sohar eine Dreieinigkeit erkannt. Man hat damit auch indische und chinesische Trinitätslehren in Verbindung gebracht. Vgl. Sepp, Heidenth. I. 79. Allerdings liegt dem Namen die einfache Reihe der Vocale in der Art zu Grunde, dass mit dem höchsten J begonnen und mit dem tiefsten U geschlossen wird: J. E. A. O. U. Die Laute, welche die Sprache beherrschen, sind am würdigsten, den Namen Gottes auszusprechen.


Jeremias,

der zweite unter den grossen Propheten, hat einen überaus melancholischen Charakter und vereinigt in sich das Gefühl aller Leiden seiner Zeit und seines Volkes. Sein tiefer Klageton ist gerechtfertigt durch die Grösse und insbesondere auch durch die Länge seiner Leiden, denn er wurde sehr alt und kam aus einem Elend immer in's andere.

Er selber erzählt, als König Josia regierte, und er noch sehr jung gewesen, habe der Herr ihn angerufen und zu seinem Propheten auserwählt, wie demüthig er auch seine Jugend vorgeschützt, um dem schweren Amte zu entgehen. Schon damals erkannte er aber, dass dieses verdorbene Geschlecht keiner Besserung mehr fähig sey; namentlich, weil es so viel lüge. So oft es ihm gut gehe, diene es fremden Götzen, nur in der Noth schreie es wieder zu Jehovah, um, wenn er geholfen, gleich wieder undankbar von ihm abzufallen. Indem der Prophet des Volkes Affenschande aufdeckt, verkündet er ihm die Strafgerichte Gottes, wie Jesaias, aber während Jesaias auf Christum hinweist und dem Untergange eine herrliche Auferstehung folgen lässt, schliesst Jeremias nur mit rührenden Klagen um den Untergang des Tempels und die Gefangenschaft des Volkes. Die Stadt des Herrn

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 432. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_432.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)