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himmlischen Heerschaaren, unten die streitenden Theologen. Oben im Himmel ist Alles voll heiliger Ruhe, unten auf der Erde herrscht unruhige Bewegung. Die Verbindung dieser untern Welt mit der obern und ihre Beruhigung kann aber nur erfolgen durch die Menschwerdung Gottes, deren strahlendes Zeichen, der Fronleichnam, eben deshalb der Mittelpunkt des reichen Bildes ist. Vgl. den Artikel Hostie.


Frosch,

als Sumpfthier und wegen seines frechen Gequakes zu den unreinen und dämonischen Thieren gezählt. Eine der ägyptischen Plagen. Frösche in ungeheurer Menge erfüllten selbst Pharao's Pallast und hüpften auf seinen Tisch. 2. B. Mos. 8. Auch in den apokalyptischen Plagen vor dem Weltende. Offenb. Joh. 16, 13. Wegen des unverschämten Geschreis verglich der heilige Augustinus die Frösche mit den Ketzern und Philosophen. Vgl. Bocharti hieroz. II. 672. Der vom Erzengel Michael besiegte Lucifer erscheint als riesenhafter Frosch auf einem Kirchenbilde in Mailand. Kunstbl. 1838. S. 270. Besessenen speien[WS 1] unreine Geister in Gestalt von Fröschen aus. Rathgeber, Gothaisches Mus. 144.

Wie Moses die Frösche in Aegypten schweigen und verschwinden machte, so thaten das Nämliche viele christliche Heilige, wenn sie in ihrer Predigt durch Frösche gestört wurden, oder die Gegend durch ihre Ueberzahl belästigt wurde, z. B. der heilige Antonius von Padua, der heilige Herväus, Jacob de Cerqueto, Lindamus, Rainald von Ravenna, Regulus, Ulphia. Vgl. die Register der Acta SS. s. v. rana.


Fuchs,

Sinnbild schadenfroher Arglist, mithin des Teufels. So kommt in den Miniaturen der Herrad von Landsberg in Strassburg ein Fuchs im Weinberge des Herrn vor. Der Fuchs im Schafskleide ist insbesondere Sinnbild frommer Heuchelei und

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Berichtigung Band II. In der Vorlage: 'springen'
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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 302. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_302.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)