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	Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil

wurde erkannt, indem die darauf gestellten leeren Flaschen sich mit Wein füllten. Greg. Tur. de glor. confess. 84. – Der heilige Macarius begegnete einem Teufel, an dem alles voller Flaschen hing, die derselbe in ein Kloster tragen wollte, um die Mönche zum Weintrinken zu verführen.

Die kleinen Glasfläschchen, die man in altchristlichen Gräbern findet und worin man lange Blut der Martyrer vermuthete, enthielten wahrscheinlich Abendmahlswein, den man nebst Brodt in jenen frühen Zeiten auf die Gräber der Geliebten zu tragen pflegte. Bellermann, Katakomben zu Neapel S. 61.

Fledermaus.

Nach den apokryphischen Evangelien soll einmal das Christkind Vögel aus Thon geformt haben. Ein alter Jude schalt ihn deshalb heftig aus, weil es Sabbath sey, und wollte die Vögel zertreten. Das Christkind aber klatschte in die Händchen und die Vögel flogen auf. Evang. inf. Chr. 28. Evang. Thomae 2. Nach der muhamedanischen Legende aber sollen diese Vögel die ersten Fledermäuse gewesen seyn, als die vollkommensten unter den Vögeln. Bocharti hieroz. II. 2. 32. Hofmann, Apokr. 207. Die kleine Legende ist insofern nicht ganz unerheblich, als darin eine Heiligung jener hässlichen Thiere und das Gebot liegt, sie zu schonen. Die Fledermäuse sind als Insektenvertilger den Menschen nützlich, und es ist nur ein thörichtes und grausames Vorurtheil, welches sie verfolgt.

Fleischtöpfe

bedeuten ursprünglich nur Städte, nämlich die Einwohner (das Fleisch) in einer Ummauerung (im Topfe). So bei Ezechiel 11, 11. 24, 6. Doch lag es nahe, das Sinnbild auch buchstäblich zu nehmen und auf das üppige Leben in den reichen Städten Aegyptens zu beziehen, wonach die Juden in der Wüste sich schmerzlich zurücksehnten. 2. B. Mos. 16, 3.

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_294.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)