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Die heilige Magdalena liest gewöhnlich in einem Buch. Der heilige Nicolaus hält ein Buch, auf dem drei goldene Aepfel oder Brödtchen liegen, der heilige Ulrich ein Buch, auf dem ein Fisch liegt.

Ausnahmsweise hatte sowohl die Maria als Johannes der Täufer, zur Seite Gottes stehend, auf dem berühmten Genter Altare des Johann van Eyk jedes ein Buch in der Hand; das Buch der Maria bedeutet ohne Zweifel das neue Testament, das des Täufers das alte. Ein Buch hat die Maria gewöhnlich auch auf Bildern der Verkündigung vor sich, indem der Engel sie beim Gebete überrascht. Bilder, auf denen Anna die Maria, oder Maria das Christkind lesen lehrt, gehören eher dem Genre als der Kirche an.

Durandus, rat. offic. I. 3. 12, macht die Bemerkung, ein verschlossenes Buch sollen die Maler nur Gott dem Vater in die Hand geben, dem Sohne aber, den Evangelisten etc. immer ein offenes.


Büchse.

Die Arzneibüchse ist Attribut der heiligen Brüder Cosmas und Damianus, weil sie Aerzte waren. Sie sind Patrone des Hauses Medicis, daher oft gemalt. – Die Balsambüchse ist Attribut der heiligen Magdalena, auch der drei Marien, die zum Grabe des Heilands gehen, seinen Leichnam zu salben.


Burg,

Sinnbild des Festen, Schützenden, Unbezwinglichen. „Gott ist meine Burg,“ Psalm 144, 2. Der christliche Glaube schützt gegen die Dämonen gleich Mauern und Thürmen. Chrysostomus, imperf. hominum 40.


Busch,

der brennende, aus welchem Jehovah zu Moses auf dem Berge Horeb redete (2. B. Mos. 3, 2.), wird häufig als Sinnbild der unbefleckten Empfängniss gebraucht, weil er, obgleich

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_160.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)