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262 J. E. Wocel.


übrigen Stützen des Langhauses; den Querdurchschnitt der ersteren stellt Taf. III, f, der übrigen aber e auf derselben Tafel dar. Das Profil der letzteren bildet ein Viereck; an der dem Mittelschiffe

Fig. 3, 4 und 5.

zugekehrten Seite desselben treten drei Vorsetzsäulen vor, die sich an der Wand des Mittelschiffes über die Arcadenbogen hoch emporheben bis zum Anfang der Rippenbewegung, und dort mit einem Blättercapitäl und einer Deckplatte abschliessen, auf der sodann die Quer- und Kreuzgurte der Wölbung aufruhen. Eigenthümlich ist die Bildung der Sockel dieser Halbsäulen; jede derselben hat nämlich ihre eigene würfelförmige Unterlage, auf der die hohe abgeschmiegte Basis sich erhebt, welche ein attischer Säulenfuss mit tief einschneidender Hohlkehle und weit vortretendem Pfühle vom Schafte trennt (Fig. 6 u. 7).

Fig. 6 und 7.

An jede der drei übrigen Flächen des Pfeilervierecks, dessen Kanten zierlich abgeschrägt sind (Taf. III, g, h), lehnt sich eine Dreiviertelsäule, von denen die gegen das Seitenschiff gekehrte mit ihrem Knospencapitäl die Quer- und Kreuzrippen der beiden angrenzenden Travéen des Seitenschiffes stützt, während die beiden anderen die Gurte tragen, die sich in der inneren Fläche der Arcade aus der Spitze des gothischen Bogens auf dieselben herabsenken. In den beiden Seitenschiffen treten gegenüber den Arcadenpfeilern aus der Mauerfläche Dreiviertelsäulen vor, auf denen die Gurte der niedrigen Wölbung aufruhen (Fig. 8). Der Durchschnitt dieser Gewölbgurte hat, wie bereits erwähnt, die primitive polygonale Form. Zur Festigung der Punkte, wo die Gewölbgurte auf der Deckplatte aufruhen, sind, den Polygonalseiten des hohen Abacus entsprechend, Blendschilde angebracht, deren obere Kante abgerundet erscheint. Die Capitäle dieser Wandsäulen haben ebenso wie die der Arcadenpfeiler jene, dem Übergangsstyle eigene starkrippige Blattform mit knollenförmig überbogenen Spitzen; man gewahrt jedoch an einigen Capitälen das Streben, einige Abwechslung dem einförmigen Ornamente zu verleihen, indem die Blätter zuweilen ausgezackt und in doppelter Lage sich darstellen.