Strom ist also von solcher Beschaffenheit, als hätte jeder Solenoidpol auf diesen Strom ein Potential vom Werthe:
(47.) |
wo die Intensität des Poles, und die reducirte Oeffnung des von ihm nach dem Strome gelegten Kegelmantels bezeichnet.
Uebrigens sind die Formeln (43.) bis (47.) nur dann richtig, wenn das Solenoid vollständig ausserhalb der Stromfläche liegt. Geht nämlich das Solenoid an irgend einer Stelle durch die Fläche hindurch, so erleidet die reducirte Kegelöffnung , falls man die Spitze des Kegels längs des Solenoids fortschreiten lässt, an jener Stelle eine sprungweise Veränderung von auf , oder umgekehrt (vergl. pg. 241); so dass in diesem Fall der Uebergang von Formel (42.) zu (43.) fehlerhaft sein würde.
Geht, um den allgemeinsten Fall ins Auge zu fassen, das gegebene Solenoid im Ganzen Male durch die Fläche hindurch, und zwar Male in der Richtung der positiven Normale von Male in der entgegengesetzten Richtung, so gelangt man durch Berechnung des in (42.) vorhandenen Integrals zu folgender Formel:
(48.) |
eine Formel, welche für in die frühere (43.) zurückfällt.
Das gegebene Solenoid sei wiederum (pg. 253) bezeichnet durch
und durch ; die Coordinaten von seien . — Andererseits besitze das gegebene Stromelement die Coordinaten .
Die Kraft welche der bei (oder ) gelegene Solenoid-Ring auf das Element ausübt, stellt sich dar durch die Formeln [vergl. (12.), pag. 245]:
(49.) |
die Grössen repräsentiren hier die Determinante des Ringes in Bezug auf den Punct , und besitzen also die Werthe [vergl. (24.) pag. 247]:
Carl Gottfried Neumann: Die elektrischen Kräfte. B. G. Teubner, Leipzig 1873, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Carl_Gottfried_Neumann_-_Die_elektrischen_Kr%C3%A4fte_274.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)