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lineare Leiter. — Erforschung des Elementargesetzes. 113


tromotorischen Gesammtwirkung von vorausgesetzt, dass nicht nur selber, sondern auch für alle vier Elemente einerlei Werth hat.

     (4.).... Vierte Hypothese. Es wird angenommen, dass das von meinem Vater für zwei Stromringe aufgestellte Integralgesetz (pag. 107):



immer gültig ist, sobald die Ringe ohne Gleitstellen, und die in ihnen vorhandenen Ströme gleichförmig sind[1].

     Dass die letzte Hypothese (nämlich die Annahme des von meinem Vater aufgestellten Integralgesetzes) zur Bewältigung der vorgelegten Aufgabe (d. i. zur Auffindung des entsprechenden Elementargesetzes) unzureichend ist, erkennt man leicht. Hat man aber anerkannt, dass die Hinzunahme irgend welcher anderer Hypothesen eine Sache der Nothwendigkeit ist, so dürften sich die hier hinzugezogenen Hypothesen (1.), (2.), (3.) einigermassen empfehlen durch ihre Einfach­heit, ferner durch die Analogie, in welcher sie zu den von Ampère über die ponderomotorischen Kräfte eldy. Us gemachten Hypothesen stehen, endlich auch durch den Umstand, dass sie von den meisten Physikern (wenn auch vielleicht nur stillschweigend) bereits anerkannt zu sein scheinen.




     Der gewöhnlichen Nomenclatur Folge leistend wird das gegebene Stromelement die inducirende Ursache, andererseits der gegebene Körper das inducirte Object zu nennen sein. Mit Bezug auf irgend ein rechtwinkliges Axensystem welches mit diesem Körper in starrer Verbindung steht, mögen folgende Bezeichnungen eingeführt werden:

     (5.) irgend ein Punct im Innern des Körpers;

die Entfernung dieses Punctes vom gegebenen Stromelement
die Richtungscosinus von gerechnet von nach
  1. Wenn dieses Integralgesetz (oder allgemeine Princip) hier nicht in seinem ganzen Umfange von mir benutzt wird, so geschieht solches absichtlich, nämlich um die Sicherheit der Grundlagen zu erhöhen. Denn es dürfte wohl keinem Zweifel unterliegen, dass jenes Gesetz ein höheres Zutrauen verdient für Ringe ohne Gleitstellen, als für solche Ringe, die mit Gleitstellen behaftet sind.
  2.      Neumann, die elektrischen Kräfte.

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    Carl Gottfried Neumann: Die elektrischen Kräfte. Leipzig 1873, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Carl_Gottfried_Neumann_-_Die_elektrischen_Kr%C3%A4fte_131.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)