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98 Die elektromotorischen Kräfte eldy. Ursprungs für


Multiplicirt man diese Gleichung mit dem Querschnitt des Ringes, und beachtet man, dass identisch ist mit der sogenannten Stromstärke (vergl. pag. 2), so erhält man:



oder was dasselbe ist:



wo der hinzugetretene Factor einen unendlich kleinen Zuwachs der dem Punkte entsprechenden Bogenlänge vorstellen soll.

     Integriren wir nun die Gleichung (3.) über alle Bogenelemente des ganzen Ringes, und beachten wir, dass zufolge der gemachten Voraussetzungen nicht nur und sondern auch unabhängig sind von der Bogenlänge, so ergiebt sich:



oder einfacher:



wo die Länge (d. i. den Umfang) des Ringes bezeichnet. Der Bruch repräsentirt eine dem Ringe eigenthümlich zugehörige Constante, den sogenannten elektrischen Widerstand des Ringes. Bezeichnet man diesen Widerstand mit kurzweg so lautet die erhaltene Formel:



Soll also die in dem Ringe entstehende Stromstärke ermittelt werden, so handelt es sich um die Berechnung der hier auf der rechten Seite befindlichen Summe

     Um die Vorstellungen zu fixiren, mag angenommen werden, ausser dem betrachteten Ringe seien noch beliebig viele andere Körper vorhanden, jeder von beliebiger Gestalt und Grösse, und im Innern eines jeden dieser Körper fänden irgend welche elektrischen Vorgänge statt; auch seien der Ring und die Körper nicht etwa fest aufgestellt, sondern begriffen in irgend welchen Bewegungen. Jene im Ringe im Puncte (d. i. in einem Puncte des Elementes ) vorhandene elektromotorische Kraft wird alsdann herstammen theils von den in augenblicklich vorhandenen elektrischen Ladungen, theils auch von den augenblicklich in vorhandenen elektrischen Strömungen; sie wird also eine Summe zweier Kräfte sein, von denen