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Instrumenten, in welchen der tönende Körper ein fester, (ein saitenförmiger, stabförmiger, gabelförmiger, glockenförmiger, ein riemenförmiger, zungenförmiger,) ist; (bei welchen die Höhe oder Tiefe des Tones allein von der Länge, Dicke und Steifheit etc. dieses vibrirenden festen Körpers abhängt;) – und insbesondere dass zwar wohl bei Zungenpfeifen von beträchtlicher Länge die Tonhöhe von der Länge der Luftsäule allein abhänge, indem bei diesen (und also auch beim Clarinette, — Vergl. vorstehend S. 36) die bedeutende Länge der Luftsäule, vermöge ihrer beträchtlichen Masse, gleichsam das Uebergewicht über die Zunge gewinne und, statt die dem Zungenblatte beliebigen Schwingungen anzunehmen, vielmehr dasselbe nöthige, sich nach ihr zu richten und in der ihr angemessenen Geschwindigkeit zu vibriren, — indess wenigstens[WS 1] bei kürzeren Zungenpfeifen die Tonhöhe wesentlich nur von der Beschaffenheit des Zungenblatts, und nicht von der Länge der Luftsäule, abhängig sei, so dass also letztere eben so wenig als eigentliche Blasinstrumente[WS 2] zu betrachten seien, als z. B. die Aeolsharfe, die Aeoline, das Anemochord u. dergl., und dass also Zungenpfeifen überhaupt zu betrachten sein mögten als (um mich Hrn. Prof. Webers Worte zu bedienen,) conjunctio duorum corporum, diversa celeritate oscillantium, ita conjunctorum ut oscillare non possint nisi synchronice.

Es hat sich nun dieses Alles seitdem aufs Vollkommenste als richtig bewährt, durch die akustischen Forschungen der in diesem Fache als classisch anerkannten Herrn E. und W. Weber, welche, namentlich Letzterer, in seiner Dissert.: Leges oscillationis tuborum linguatorum etc. (Caecilia VIII. Bd. S. 91) bekannt gemacht, und in der nachstehenden weitern Abhandlung nun sogar dem Calcul unterworfen hat, eine Berechnung, welche, weit entfernt, blos mathematische Speculation zu sein, vielmehr alsbald die

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: wenigsetns
  2. Vorlage: Blasinstrnmente
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Weber: Compensation der Orgelpfeifen. B. Schott’s Söhne, Mainz, Paris, Antwerpen 1829, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Caecilia206-229.pdf/2&oldid=- (Version vom 31.7.2018)