Seite:Burney - Tagebuch einer musikalischen Reise 3. Bd 1773.pdf/84

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Die zwote Arie, die sie sang, war ein Larghetto von dem Braunschweigischen Kapellmeister, Herrn Schwanenberg, an sich sehr schön gesetzt; allein sie machte solche solche durch ihren Geschmack und Ausdruck wahrhaftig entzückend. Sie war keinesweges verschwendrisch mit willkührlichen Auszierungen, die sie aber anbrachte, paßten vollkommen zum Style des Komponisten und zur Idee des Dichters.

Hierauf sang sie ein Andante aus der Parthie, die sie im künftigen Carnaval in Graun’s Meropo zu singen hatte, und zeigte dabey viel Geschmack, Ausdruck und wahren Vortrag.

Der König residirt sehr selten zu Berlin, ausgenommen in der Carnavalszeit, welche gemeiniglich in der Mitte des Decembers ihren Anfang nimmt und sich mit den Januar endigt.

Wenn Se. Majestät mit dem Hofe nach Berlin kommt: so hat jeder Tag in der Woche, der Sonnabend, als ein Ruhetag ausgenommen, seine bestimmte Lustbarkeit, nach folgender Ordnung.

Sonntags ist grosses Concert bey der Königinn. Montags Oper. Dienstags Redoute oder Masquerade im Opernhause. Mittwochs französische Comödie, auf dem Hoftheater. Donnerstags Courtag bey der verwittweten Prinzessinn und Freytags wieder Oper.[H 1]

Anmerkungen (H)

  1. [303] Der Leser wird wohl thun, die Urtheile des Herrn B. über die Schmeling, auf dieser und auf der 153. Seite[WS 1] zu vergleichen, und zu reimen so gut er kann.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 145. Seite