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Von hier gingen wir nach dem Opern Hause. Dieses Theater stehet frey auf einem grossen Platze, auf dem mehr prächtige Gebäude so nahe beysammen stehen, daß man sie mit einem Blicke ansichtig wird, als in irgend einer andern Stadt in Europa. Der itzt regierende König ließ es kurz nach seiner Thronbesteigung erbauen. Die Hauptfronte hat zwey Eingänge; einen an der ebenen Erde und den andern über einer grossen doppelten Treppe; diese Fronte ist mit sechs corinthischen Säulen geziert; sie sind mit völligem Gesimms, darüber man die Inschrift lieset:

FRIDERICUS REX
APOLLINI ET MUSIS.

Diese Fronte ist auch mit einer ansehnlichen Zahl Statüen von Dichtern und Schauspielern geschmückt, welche in Nischen stehen. Die beyden Seiten sind auf eben die Art gebauet, ausgenommen, daß sie keine Säulen haben.

Einen grossen Theil in der Fronte dieses Gebäudes nimmt ein Saal ein, worin der Hof an den Redoutentagen speiset; das übrige gehört zum Theater, welches ausser einem sehr grossen Parterre, vier Logenreihen, jede von dreyzehn Logen hat, deren etliche bis dreyssig Personen fassen können. Es ist eines der geräumigsten Theater, die