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zu entzücken. Allein ich hatte zu wenig Zeit von musikalischen Geschäften übrig, als daß ich diesem pittoresken Vergnügen, so lange als ich wünschte, hätte nachhängen können.

Herr Osborn, dessen freundschaftliche Gefälligkeit mir stündlich Gelegenheit verschafte, meine Neugierde zu befriedigen, hatte Herrn Binder, den Hoforganisten, vermocht, mich des Nachmittags in der Schloßkirche zu erwarten, woselbst eine noch grössere Orgel ist, als in der Frauenkirche.

Silbermann hat dieses Werk angefangen zu bauen, und da er starb, eh’ es fertig war, rufte man seinen Neffen von Straßburg, um die letzte Hand daran zu legen. Ich ging auch hier in das Inwendige des Werks hinein, und fand eine sehr saubre Arbeit, die Register ungemein sinnreich gelegt, und die Pfeiffen so hell polirt, daß sie das Ansehn von Silber hatten, selbst wenn man sie sehr nahe betrachtete.

Das ganze angezogne Werk ist ungemein stark und voll besetzt; der Widerhall aber und Nachklang ist in diesem Gebäude so heftig, besonders wenn nicht viel Menschen darin sind, daß man keine Melodie deutlich hören kann.

Herr Binder, der Organist, war ein Schüler des sehr bekannten Hebenstreits, dem Erfinder