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Umstände die Freyheit des Geistes eingeschränkt wurde, und weil er nicht Universalgenie genug war, ihnen in allen und jeden Theilen Genüge zu thun und ein vollkommnes Ganzes zu machen. Ergo – sind die Theile, worin die Poesie einem Genie gemäß war, nicht schön! Es ist doch immer gut um ein klein wenig Philosophie, um dem Geschmack des Gehörs ein wenig zu Hülfe zu kommen.

Ebendaselbst. (Unnachahmlich nennen könne u. s. w.) So Etwas nennt man Petit. Princip.

S. 172. (J. Gottl. Graun.) Ganz Deutschland hat seine Sinfonien gerne gehört. Seine Manier ist nun freylich grade das Zärtliche nicht. Aber würde man den Poeten verwerfen, der eine etwas brausende feurige Manier hätte, die zwischen dem Kühnen, Erhabenen und Sanften in der Mitte läge? Man würde ihn nicht Oben an setzen – aber verwerfen? So bunt, als viele neuere Sinfonien konnte der Con. M. Graun nicht seyn, das war damals noch nicht ausstehlich. Doch glaub’ ich, die Manier seiner Sinfonien sei sich selbst stets zu gleich, ohne daß er sich ausschrieb. Daß Gedanken geborgt, wird man wohl nicht sagen, so wie nicht läugnen wollen, daß viele aus ihm geborgt haben. Wenn doch ein Burney der Zweyte im Jahr 1783 reisete, wie würden