Seite:Burney - Tagebuch einer musikalischen Reise 3. Bd 1773.pdf/312

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

S. 165. (Cantor.) Herr Burney hätte auch leicht erfahren können, daß bey den lateinischen Schulen in Städten, der Cantor einer der ersten Collegen ist.

S. 168. Sind die musikalischen Calculationen in der Mathematik unnütz? Dafür hielte solche ein Doctor der Musik?

[S. 168.] Musikalische Streitigkeiten hat Mattheson mehr und derber geführt, als Marpurg und Kirnberger, die beyden einzigen Berliner, die Streitschriften geschrieben haben.

S. 169. Hätte der Verfasser wirklich von Grauns deutschen Opern welche gesehen? Das wäre doch wohl nothwendig; denn alle diese machte er, ehe er in Italien gewesen war. Und sie haben so viel Melodie, Ausdruck und Neuheit, als man in manchen Arien seiner neuern nicht finden wird.

S. 170. Wo sind die Menge Gedichte und Lobreden, die Herr Burney auf Graun anführt, und wovon das Publikum nichts weiß? Man schätzte ihn allerdings sehr hoch, und bedauerte einen Mann vom lobenswürdigsten Charakter. Auch ausser Berlin hatte er und Hasse lange Jahre Deutschland vergnügt. Sonderbar ist’s, daß Herr Burney einer ganzen Nation sagen will, das sollte euch nicht gefallen! Ist das Wahrheit, daß Grauns Bewundrer so wüthend sind? Herr Burney hat auf seiner Reise durch Deutschland