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aus und ein, und das Zimmer war zuweilen voll von den vornehmsten Leuten in Dresden.

Das Concert begann mit einer Sinfonie von Hasse, worauf Herr Hunt ein Violinconcert spielte, welcher, wie oben schon ist bemerkt worden, einen schönen Ton und kräftigen Strich hat; allein es fehlt ihm Feinheit im Vortrage und man sah deutlich, daß er wenig gewohnt war, Solo zu spielen. Die Composition seines Solo’s war von Tartini. Hierauf folgte ein Flötenconcert, welches Herr Götzel spielte. Die Komposition gefiel mir nicht recht; die Tuttisätze waren sehr lärmend, und die Solo’s voll Wiederholungen alter und gemeiner Gedanken. Es war nicht von dem Spieler selbst, welcher in der Ausführung grosse Fertigkeit und einen hellen, angenehmen Ton hören ließ, der dabey sich gleich und vollkommen rein war; doch hatte er über dem zweygestrichenen D. nicht die Fülle, als unter demselben.

Hierauf spielte Sgr. Bezozzi ein sehr schweres Hoboenconcert, reizend und meisterhaft; doch muß ich gestehen, daß man ihn desto lieber hört, je weniger man an Fischer denkt. Dennoch versuchte ich, ausfündig zu machen, worin sie beyde von einander verschieden wären. Fischer scheint mir unter ihnen beyden am natürlichsten, gefälligsten und originalsten für sein Instrument zu setzen, und hat das Rohr am besten in seiner Gewalt; welches, ich weiß nicht, aus Mangel an