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von den itzt lebenden Dichtern in Deutschland einzuziehen, und ich will hier meinen Lesern vorlegen, was ich als ein allgemeines Urtheil über ihre Geschicklichkeiten, von Männern von Geschmack und Gelehrsamkeit, haben fällen hören.

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„Was hier Herr Burney seinen Landsleuten von unsern deutschen Dichtern, Klopstock, Karschinn, Lessing, Ramler, Gleim,

Anmerkungen (H)

    [271] Stücken sehr vortheilhaft. Sein Geschmack bekam hier neue Richtung. Nachdem er Dresden verlassen, sammlete er noch an verschiedenen Orten, wo er geschickte Männer in der Musik antraf, noch viele Vortheile, und nachdem er sich einige Zeit in Potsdam aufgehalten hatte, ging er nach Berlin. Hier hielt er sich besonders zu seinem Freunde, dem hamburgischen Bach, der damals Kammermusikus beym Könige von Preussen war, und mit dem er noch in einem freundschaftlichen Briefwechsel steht. Er hörte die berühmte Astrua, und machte mit einigen andern geschickten Tonkünstlern Bekanntschaft. Hierauf nahm er seinen Weg über Hamburg, woselbst er den Freund seines Vaters, den alten würdigen Telemann, besuchte und andre geschickte Männer kennen lernte. Endlich kehrte er wieder nach dem mecklenburgischen Hofe zurück, trat seine Bedienungen von neuem an, arbeitete das Eingesammlete fleissig aus und blieb daselbst noch ungefehr zwey Jahre. Während seiner Abwesenheit hatte aber der Hof, in verschiedenem Betracht eine andre Gestallt gewonnen, so, daß er keine sonderliche Neigung da zu bleiben hatte. Im Jahre 1753 übernahm er, aus Liebe zu seinem ältesten Bruder, (der gegenwärtig