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Gemäldegallerie, welche ohne Zweifel die Erste und Wichtigste in ganz Europa ist. – In dem Zimmer, wo die Pastellgemälde aufbewahret werden, habe ich unter hundert und sieben und funfzig von der Rosalba verfertigten Bildnissen, eines von der Faustina gefunden, das in ihrer Jugend gemacht, als sie noch in der hiesigen Capelle war. Das Gemälde muß entweder sehr schmeichelnd, oder sie muß schön gewesen seyn. Auch befindet sich hier ein Bildniß der Mingotti von Mengs in Pastell gemahlt, als sie noch jung war. Sie hat ein Notenpapier in der Hand; und wenn sie getroffen ist, so muß sie eine grössere Schönheit gewesen seyn, als man itzt glauben sollte. Ihr Gesicht ist hier jugendlich, etwas völlig und hat redende Züge.

Ich hatte heute die Ehre, in einer grossen Gesellschaft bey Herr Osborn zu Mittage zu essen. Nach Tische eröfneten Sgr. Bezozzi und eine Gesellschaft Musiker ein Concert in einem andern Zimmer. Während desselben gingen alle fremden Gesandten

Anmerkungen (H)

    [21] der churfürstlichen Gallerie in Dresden, Leipz. 1771. 8. oder auch allenfalls Herrn von Heinekens Recueil d’Estampes d’après les plus celebres tableaux de la Gallerie royale de Dresde, 1757. gr. Fol. nachsehen. Dies will ich noch bemerken, daß der Cicerone oder Aufseher der Bildergallerie Herrn Burney sagte, der Churfürst besitze zwey tausend Originalgemälde und zwey tausend vierhundert Copien; ungeachtet in dem gedruckten Verzeichnisse nur 1187. überhaupt angegeben werden.