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verkauft. Es war mir izt nicht möglich, nur den halben Innhalt seines Verzeichnisses zu untersuchen, eh’ es Zeit wurde zu Herrn Bach zu gehen, bey dem ich mich zum Mittagsessen und auf den ganzen Tag versagt hatte.

Allein, eh’ ich meine Leser mit den Talenten und dem Charakter dieses vortrefflichen Tonkünstlers genauer bekannt mache, will ich ihnen einige wenige Umstände aus seinem Leben vorlegen, welches durch eine Liste von seinen Werken wichtiger werden wird, als durch seine Begebenheiten.

Wenn die Erzählung von den stillen oder fruchtvollen Arbeiten eines Genies am Schreibpulte, ein Buch ebenso unterhaltend machen könnten, als die öffentlichen Thaten im Felde: so, würde die Lebensbeschreibung eines Philosophen, eines Gelehrten oder eines Künstlers, eben so begierig gelesen werden, als die Leben und Thaten eines Cäsars oder Alexanders.

So aber erfährt itzt die Nachwelt genau Tag und Stunde, wann Städte verwüstet oder Armeen geschlagen sind; hingegen ist man selten bekümmert die Zeit richtig anzumerken, in welcher die nützlichsten Entdeckungen für die Menschheit gemacht, oder die grössesten Produkte des Genies gezeugt worden.

Man würde also denjenigen für einen sehr elenden Biographen halten, der in dem Leben eines