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keine andre war, als daß das Amt und eine Braut zugleich empfangen werden sollte. Sie bedankten sich also der Ehren und reiseten geschwind wieder nach Hamburg zurück.

Das Jahr darauf (1704) da Matthesons Oper Cleopatra aufgeführt wurde, in welcher er selbst den Antonius vorstellte, der sich wohl eine halbe Stunde vor dem Beschluß des Stücks entleibte, wollte er nach seiner Gewohnheit, als Komponist Händeln vom Flügel verdrängen, und das Uebrige der Oper selbst accompagniren und dirigiren. Händel wollte aber dieser Eitelkeit sich nicht fügen, welches denn einen[WS 1] so heftigen Zank veranlaßte, daß Mattheson beym herausgehen aus der Oper Händeln eine Ohrfeige gab. Beyde zogen darauf augenblicklich vom Leder, und tummelten sich auf ofnem Markte vor vielen Zuschauern herum. Zum guten Glück zerbrach Matthesons Klinge von einem Stosse, den er auf einen breiten metallnen Knopf in Händels Kleide that; welches dem Zweykampfe ein Ende machte, und sie wurden bald darauf wieder ausgesöhnt.

Auf diese Weise erzählt Mattheson diese jugendlichen Händel selbst, die er mit seinem Mitbuhler Händel in Hamburg gehabt, in seiner Grundlage zur Ehrenpforte, noch lange vorher, ehe Händel starb.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. statt Vorlage: denn zu einen – Verbessert nach dem Druckfehlerverzeichnis