Seite:Burney - Tagebuch einer musikalischen Reise 3. Bd 1773.pdf/184

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Bey diesem Theater sind die Kompositions von Keiser, Mattheson, Händel und Teleman, die berühmtesten. Von Keisern ist schon in dem vorigen Bande dieses Tagebuchs Seite 258 gesprochen, wozu ich hier bloß noch beyfüge, daß er hundert und sieben Opern[H 1] meistens fürs Hamburger Theater gesetzt hat, 1673 gebohren, und 1739 gestorben ist.

Von Mattheson seh’ ich mich genöthigt, etwas umständlicher zu seyn, weil er nicht nur ein gebohrner Hamburger war, sondern auch lange in dem dreyfachen Charakter, als Sänger, Komponist und Schriftsteller[H 2] Figur gemacht hat.

Er machte sich einen Ruhm daraus, vor seinem Ende,[WS 1] welches 1764, in seinem zwey und achtzigsten Jahre erfolgte, daß er eben so viel Bücher über die Musik[H 3] geschrieben habe, als er

Anmerkungen (H)

  1. Siehe die Note auf angeführter Seite.
  2. Es könnte also vierfach heissen, denn er war gar kein unbedeutender Clavierspieler.
  3. Das sagte Mattheson nicht. Er zählte alles, auch seine übersetzten Staatsschriften mit dazu; und unter den vorräthigen Mscpten zeigte er mir eine Abhandlung über die Psalmen Davids, wovon es mir vorkam, als ob er über die musikalische Seite derselben, viel Durchgedachtes gesagt hätte; freylich war er auch aus seinem Gleise gegangen, und hatte Texterklärungen machen wollen!
    Der Uebersetzer.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. statt Vorlage: daß er vor seinem Ende – Verbessert nach dem Druckfehlerverzeichnis