Seite:Burney - Tagebuch einer musikalischen Reise 3. Bd 1773.pdf/154

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Herz eines jeden Menschen fesseln, der das Glück hat, sich ihr zu nähern.

Ihro Königl. Hoheit hatten gehört, daß ich beym Lord Marshal gewesen, und daß ich ein Musikus wäre; und hierüber hatte solche die Gnade eine ziemliche Zeitlang zu sprechen. Die Prinzessinn spielt selbst recht gut das Clavier, wie mich versichert worden, und sie war über die Musik sehr neugierig und gesprächig. Selbst als sie sich zum Spiele gesetzt, war sie so gnädig, mir allerley zu sagen, und endlich fragte sie mich auch, ob ich ihren Bruder gekannt hätte, als er in England gewesen? - Itzt, und nicht ehe, besann ich mich, das Ihro Königl. Hoheit eine gebohrne Prinzessinn von Hessen-Darmstadt wären, und eine Schwester von dem Prinzen aus diesem Hause, welcher voriges Jahr eine Reise durch England gethan, und dem ich in London vorgestellt zu werden die Ehre gehabt hatte.

Unter dieser Zeit wurden ein Prinz von zwey Jahren, und eine Prinzessinn von Einem zu Ihro Hoheit, ihrer Mutter, ins Spielzimmer gebracht; und bald darauf folgte der Prinz von Preussen selbst, dem ich vorgestellt zu werden, die Ehre hatte. Se. Königl. Hoheit sind lang gewachsen, von männlichem, offnem, natürlichem und leutseligem Charakter. Bey Tafel war dieser Prinz so gnädig, mich zu seiner Linken setzen zu lassen, und