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der mit Ehren verdienten Bequemlichkeit, diesem Otium cum dignitare, nach welchen ein jeder Künstler bey Jahren und richtigem Verstande trachtet, Glück wünschen!

Von Herrn Quantzen ging ich nach der Parade, und hoffte, daß ich sowohl Kriegsmusik in ihrer höchsten Vollkommenheit hören, als Kriegsübung und Disciplin sehen würde.

Diese Parade zu Potsdam ist auf einem Platze, der mit einem Walle umgeben ist, und kein Fremder wird ohne Erlaubniß des wachthabenden Capitains hinaufgelassen. Was die Musik anbetrift, so bemerkt man hier dieselbe Unveränderlichkeit im Geschmacke, wie bey Hofe; und ich fand nicht, daß die preussischen Märsche, seit dem Antritt der Regierung des itzigen Königs, nur einen Schritt zur Neuheit oder Verbesserung gethan hätten; denn weder die gespielten Stücke, noch die Instrumente, worauf sie gespielt wurden, hatten etwas Vorzügliches. Indessen ist vielleicht der alte Marsch, Tautorrotan, der allerbeste für die Soldaten, um ihren Schritt darnach zu richten.

Als ich umher ging die Hauptgassen und Plätze dieser schönen Stadt zu besehen, welche neu, prächtig, schön gebauet und gepflastert ist, konnt ich mich nicht entbrechen, die Anmerkung zu machen