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San Martino, der grosse Hoboespieler, der sich nachmals in London niederließ, war eben zu Venedig, wie auch Vivaldi.

Zu Turin lernte er Herrn Somis kennen, bey welchem eben le Clair die Violine studirte.

Von Turin ging er nach Paris, und dieses hieß in Ansehung der Musik von einem Aeussersten ins andre, von der Mannichfaltigkeit ins Einförmige versetzt werden.

„Ungeachtet, sagt Herr Quantz, mir der französische Geschmack eben nicht unbekannt war, und ich ihre Art zu spielen sehr wohl leiden konnte: so gefielen mir doch in ihren Opern, weder die aufgewärmten und abgenutzten Gedanken ihrer Komponisten, und der geringe Unterschied zwischen Recitativ und Arien; noch das übertriebene und affektirte Geheul ihrer Sänger und besonders ihrer Sängerinnen.“

Herr Quantz war der Erste, der eine zwote Klappe an seiner Flöte anbrachte, um ihren Unvollkommenheiten abzuhelfen; und im Jahr 1726 kam er zuerst auf diesen Gedanken.

Im Jahr 1727 kam er nach London, woselbst er die Oper unter Händels Direktion in einem sehr blühenden Zustande fand. Die damalige