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wozu er auch gleich bereit war; allein er, Hasse, bekam zur Antwort: „Mein Sohn, Sie wissen, daß ich die blasenden Instrumente nicht leiden kann; denn sie blasen alle falsch!“ Dem ungeachtet ließ Hasse nicht ab, dem Alten so lange anzuliegen, bis er die Erlaubniß erhalten, die er suchte.

Bey dem ersten Besuche, den er bey Scarlatti machte, sagt Herr Quantz, habe er Gelegenheit gehabt, ihn auf dem Flügel zu hören, worauf er auf eine sehr gelehrte Art, obgleich nicht mit so vieler Fertigkeit spielte, als sein Sohn, Mimo Scarlatti, den er zu Rom gehört hatte.

Ehe er von Neapolis abreisete, wohnte er verschiedenen Concerten bey, welche dem Fürst von Lichtenstein zu Ehren, von den Grössesten des Landes angestellt wurden, und worin sich ausser Hassen auch noch Farinello, die Tesi und Francischello hören liessen.

Anno 1726 war er zu Venedig, als die beyden Opern, Siface von Porpora, und Siroe von Vinci um den Vorzug stritten. Die Letzte fand den meisten Beyfall. Der Cavalier Nicolini, ein Contralt, die Romanina eine tiefe Sopranistinn und der berühmte Tenorist Geov. Paita, machten den Schimmer des Schauspiels.