Seite:Buch der Bücher (Putjatin) 198.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.



41.

Zu Kapitel 40. Seite 118.

Es giebt wirklich Sprachen mit Zeitwörtern (Zustandwörter, Verba), welche kein Präsens haben, z. B. die Verba simplicia im Russischen. Vergl. die theoretisch-praktische Russische Sprachlehre vom Herausgeber, St. Petersburg 1819, 5. Auflage, §. 102 und 118. – Denkt man sich die Zeit als eine Linie, auf welcher alle Ereignisse, wie in eine unendliche Reihe, an einander gekettet sind; und betrachtet man die beiden Pole der Linie als Vergangenheit und Zukunft, so ist die Gegenwart nichts als ein Punkt auf der Mitte dieser Linie, zwischen Vergangenheit und Zukunft schwebend, und man kann wohl mit jenem Denker sagen: Le moment où je parle est déjà loin de moi, weil der grammatische Punkt, als Gegenwart, fließt und fortläuft, und nur in der Vergangenheit und Zukunft, als ruhend, gedacht werden kann. Eine Vergleichung der Eigenthümlichkeiten der hebräischen Verba, etwa nach den Sprachlehren vom Professor und Ritter Dr. Vater, oder vom Professor Dr. Wilhelm Gesenius; so wie der Finnischen Sprache, nach der Grammatik von Johann von Strahlmann, St. Petersburg 1816, mit dem hier Angedeuteten, kann ein sehr lehrreiches Interesse gewähren.


42.

Zu Kapitel 41, 1. Seite 119.

Die uneinigen Phrygier hatten den einfachen Landmann Gordius, auf Anrathen des Orakels, als den ersten, welchen sie mit einem Wagen nach dem Jupiter-Tempel fahrend

Empfohlene Zitierweise:
Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_198.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)