Seite:Buch der Bücher (Putjatin) 192.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
37.

Zu Kapitel 34. Seite 102 ff.

Beim Durchlesen dieses Kapitels erinnert man sich wohl unwillkührlich an Schiller’s Worte aus der Männerwürde:

Sie – (die Erotomanisten) – schlendern elend durch die Welt,
Wie Kürbisse von Buben,
Zu Menschenköpfen ausgehöhlt,
Die Schädel-leeren Stuben!

Wie Wein, von einem Chemikus,
Durch die Retort’ getrieben,
Zum Henker ist der Spiritus,
Das Phlegma ist geblieben u. s. w.


∗          ∗          ∗


Unbekannter blieben bis jetzt die nachstehenden Verse, vom Professor Fernow:

Ist wohl im kleinsten Städtchen,
Ein sechszehnjährig Mädchen,
Vom Liebesfieber frei? –
Das Kindlein liest Romane,
Im Köpfchen sind Galane,
Es seufzt sich blaß wie Blei.


Und kaum spürt jetzt ein Knabe,
Daß er schon Hosen habe,
Und Wolle im Gesicht;
So denkt er auch an’s Lieben,
Spricht laut von süßen Trieben,
Und pflückt Vergißmeinnicht;


Empfohlene Zitierweise:
Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_192.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)