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aller hernhutischen Brüdergemeinden bewog ihn zu jenem Schritte, welchen er auch bis jetzt nicht Ursache hatte zu bereuen; denn man bewies ihm dort durch die That, daß Treue und Glaube wirklich noch unter uns wohnen.


35.

Zu Kapitel 32, 3. Seite 97.

1. Montesquieu.

Die berühmten lettres Persannes, vom Baron von Montesquieu, erschienen zuerst 1721. Sie enthalten ein lebensvolles Gemälde der allerlächerlichsten europäischen Sitten, angeblich von einigen reisenden Persern. Usbeck spottet z. B. „Ueber den Ernst, mit welchem wir oft die nichtswürdigsten Dinge im Leben behandeln; so wie über den unverantwortlichen Leichtsinn, mit welchem man die wichtigsten Gegenstände in der Welt lächerlich zu machen suchte; über das Flache und Verführerische in unsern gesellschaftlichen Zusammenkünften, zum bloßen Zeitvertreib; über die Widersprüche unseres bessern Wissens, mit unseren Handlungen; über unser literarisches Gezänke; über das oft zügellose Reden und Schreiben, ohne zu denken; so wie über den Unsinn, ohne Sachkenntniß und reifes Urtheilsvermögen, doch urtheilen zu wollen,“ u. s. w. – In seinem berühmten Werke: Sur la cause de la grandeur et de la décadence de Romains, sucht Montesquieu es zu beweisen, daß das große Römerreich unterging, durch die zusammen geplünderten Reichthümer Asiens, welche zuerst ein allgemeines Sittenverderbniß herbei führten; durch die Auswanderungen und Proscriptionen, welche Sulla veranlaßte; durch die unübersehbare Vergrößerung des Staats;

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_175.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)