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Diese Sprache der Sprachen ist unserem Autor die Urquelle aller Sprachen, welche sich in den Wirkungen oder Erscheinungen des Weltall's offenbaren, und, ähnlich dem Worte, durch einen unsichtbaren Hauch, d. i. Ursache, hervorgebracht werden. Wirkungen und Gegenwirkungen der Naturdinge; so wie die Handlungen und die daraus entstehenden Gegenhandlungen der Dinge und der Wesen, nennt Er Sprache der Sprachen. Darum pflegen wir auch zu sagen: Aus den Handlungen erkennt man den Mann! Oder: Der Stumme spricht durch sein Thun!


6.


Zu Kapitel 3, 2. Seite 9.


Das römische Recht macht einen Unterschied zwischen Sachen und Personen, res et persona, und versteht unter Sachen alles Dasjenige, was kein Subject rechtlicher Verhältnisse werden kann. Unser Verfasser aber unterscheidet Sachen und Wesen, d. i. Dinge und Personen, nicht in jenem juridischen, sondern immer im metaphysischen Sinne. Unter Wesen oder Personen versteht Er, die Intelligenzen oder Vernunftwesen, mit Würde und sittlichen Verpflichtungen. Sache oder Ding dagegen ist Ihm jeder für sich bestehende Gegenstand, der sich selbst keine Zwecke vorsetzen kann, also ein Ens heteroteles, nicht auteles, d. i. Anderzweck, nicht Selbstzweck. Unser edle Schiller sagt von Beiden, als dem Werthen und Würdigen, in den Votivtafeln:

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_143.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)