Seite:Buch der Bücher (Putjatin) 132.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Indeß hört es dadurch doch niemals auf natürlich zu sein; denn der Keim zu jenem Verderben liegt selbst in seiner Natur. Vermischte man das ganz reine Wasser mit Gift, so würde auch dieses Wasser zu Gift werden; aber aufhören würde es dadurch doch nicht natürlich zu sein.

Mit dem einzelnen Menschen, so wie mit dem ganzen Geschlechte, verhält es sich auf ähnliche Weise. Auch der Mensch ist eine Natur, oder richtiger gesagt: Auch der Mensch besteht aus Naturen, d. i. aus gewissen ihm eigenthümlichen Wesenheiten, Eigenschaften und Gesetzen. Kein Mensch aber ist in der Natur, sondern er ist und lebt im Universum, und muß als ein integrirender Theil desselben, betrachtet und beurtheilt werden, welcher allen Modificationen der Theile des Weltall’s, durch Wirkung und Gegenwirkung, nothwendig mit unterworfen ist.

Früh soll man daher, mit aller Sorgfalt, darauf sinnen und darauf hinwirken: Einen jeden noch schuldlosen und unverdorbenen Menschen ja wohl zu verwahren, vor allen nachtheilig einwirkenden und zerstörenden Einflüssen der übrigen Dinge und Wesen, mit welchen er, möglicher Weise, in Berührung kommen kann. Arbeit vor Allen ist für den Menschen

Empfohlene Zitierweise:
Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_132.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)