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und in ihrem Zusammenhange, in unserem Geiste aufzunehmen und zu bewundern; die Gottheit anzubeten; und uns ihren unerforschlichen Rathschlüssen, mit aller Ergebung, zu unterwerfen! Im Weltall befindet sich Alles; und Alles ist vom Weltall umschlossen; außer der Allmacht selbst, die das All in’s Dasein rief, die es durchdringt und erhält, im heiligen Bunde der Weltkräfte, durch unwandelbare Gesetze, welche die Natur der Dinge constituiren.

Die Pflanzen sind Naturproducte, und als solche unmittelbare Wirkungen der Gesetze des Weltall’s. Eine Biene, zusammt ihrer geheimnißvollen Kunst, das Blumenleben in Honig und Wachs zu umwandeln, ist nicht minder ein Product der Natur. Der Mensch aber sucht wiederum den Honig und das Wachs der Biene auf tausendfache Weise zu Kunstproducten umzugestalten. Natürlich und künstlich sind indeß immer blos übereinkunftliche Bezeichnungen für Dinge, welche von den Menschen nur so classificirt werden, um sich dadurch das Vorstellen derselben zu erleichtern. Eine Wachskerze, ein Honigkuchen, ein Zugpflaster, u. s. w. sind Natur- und Kunstproducte zugleich. Das reine Quellwasser ist allerdings natürlich; aber auch das Quellwasser verdirbt, wenn es versumpft; es wird dann übelriechend und ungesund.

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_131.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)