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2. Das einzige Ohr, welches dieses ewige Wort, oder diese Sprache Gottes, vernimmt, versteht und verstehen kann, ist: Das reine, gute Herz! Nur einem solchen Herzen sind fühlbar, klar und wohl verständlich jene ewigen Wunder, als wahre Gottessprache. Wehe dem, der dieses Ohres beraubt ist, und der nicht hört! Das einzige Auge, welches diese Wunder wahrzunehmen vermag, ist der lautere fromme Sinn; der unaufhörlich sucht und forscht nach der unendlichen Weisheit, im Reiche der Dinge und der Wesen. Und ob er dann auch nicht Alles erforschte, er wird doch diese Wunder Gottes wohl ahnen und weise benutzen, in Ordnung und Gerechtigkeit; für alle Andere, so wie für sich; vom Morgen bis zum Abend; in jedem Alter, so wie in jeder Lage des Lebens.

3. Das Wunder aller Wunder ist die Fortdauer dieser Welt, unserer Mutter Erde; so wie aller Welten, in den unendlichen Räumen des Himmels! Aber wer hat den rechten Sinn dafür, und wer achtet darauf, wie er es sollte? Die zahllosen Wunder Gottes, in jedem Augenblicke, die sieht und hört der Weltling nicht; weil sie ihm zu nahe liegen; und weil er oft viel zu gedankenlos, und viel zu undankbar ist. Athmen, fühlen, denken, sprechen und verstehen; leben, lieben und geliebt werden; Wonne und Seligkeit in

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_028.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)