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und zur Seligkeit aller Theile da sein und dienen. Von diesen Bedingungen hängt alle Ordnung ab; und damit die einmal bewirkte Harmonie auch fortdaure, so ist es nothwendig, daß jedes Glied des Ganzen zum gleichartigen Theile, oder wenigstens doch zum Theilchen, einer größern Harmonie werde.

2. Ein Finger ist ein harmonisches Ganze, wenn man ihn an und für sich betrachtet; im Ganzen jedoch ist er nur ein Theil der Hand. Die Hand ist ein harmonisches Ganze, als solche; im Ganzen aber ist sie nur ein Theil des Armes. Eben so ist ein Arm auch nur ein Theil des Körpers, der zur vollen Harmonie eines Menschen mit gehört. Allein auch diese volle Harmonie, genannt Mensch, würde für sich allein allelend, und sogar verderblich und schädlich sein und werden, wenn sie, von einer höhern und umfassendern Harmonie sich abtrennend, nicht auch zum gleichartigen Theile, oder Theilchen, des größern Ganzen, d. i. der menschlichen Gesellschaft würde. So ist z. B. der Soldat, als solcher, und als Mensch, eine volle Harmonie in sich; in Beziehung aber ist er nur ein Theil seiner Compagnie. Die Compagnie dagegen ist ein Theil des Regiments; das Regiment ist ein Theil der Armee; die Armee ist ein Theil des Staats; der Staat ist ein Theil unserer Erdenwelt; unsere

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_018.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)