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Wilhelm Stieda (Hrsg.): Briefwechsel Hildebrand Veckinchusen


83. Thomas Veckinhusen an Hildebrand Veckinhusen in Brügge – 1412 Dezbr. 23.

Rev. St.-A. Orig. Pap. Adr.: An Hildebrant Vockinchusen tho Brugge litera detur. Darunter von H. Veck.’s Hand: 1412, 28 in merte.[1] Ein zweites fast gleichlautendes Exemplar dieses Mahnbriefes schliesst mit den Worten: Ghescreven in unser leven vrowen avende to lichtmysse. Tomas Vockinchusen und ist undatiert.

Mynen willegen denst thovoren ghescreven un wes ic gudes vormach tho allen tyden. Hildebrant vedder ju gheleve to weten also ju wol vor dencken mach also van den 800 mark Lub., de ic ju und mynen veddern Zyverde uppe rente dede, de gy 2 jar bruken solden unde geven van 100 marken 6 mark de rente. Van den twen jaren is 100 mark myn 4 mark Lub., des hebbe ic untfangen 200 nobelen de stan 450 mark Lub., so bleve gy my noch 450 mark myn 4 mark, des wert nu to sunte Johannes dage to komen 2 jar. Hirumme ic ju vruntliken bydde leve vedder dat gy wol doen unde bestellen dat also dat mi myn gelt up de tyt to Lubeke werde, wante ic en mach es mi nicht lenger unberen dat kent Got, wante ic hebbe de rente alle jar hir utghegeven den kinderen unde ok mot ic nu 100 mark Ryges geven Fieken mede to beraden. Worde et nicht utghegeven, dat solde my grot schaden und ic hope ummers dat gy mynen schaden nicht enbegeren, wante hir sin lude de geldes behoven to Lubeke uptoboren und hir uttogeven. Hirumme doet wol unde voget dat also dat ic hirin nicht vorsumet en werde, wante my myn vedder Zyvert jo ghescreven hevet, dat he et dan utgeven wyl.

Hirumme kan ic es ens ghewerden met den luden so dencke ic et over to kopen, ic hope ummers dat gy my hirin nicht en vorsumen dat gy et dan to Lubeke nicht ut en geven dat God vorbede, ic mochte es in groten schaden komen. Anders nicht uppe dusse tyt, dan blivet ghesunt in Gode und ghebedet over my; mochte ic icht doen dat ju lef were, dar solde gy over ghebeden. Grotet myne susteken unde alle vrunt sere. Ghescreven 2 dage vor Kerstmesse 1412 jar.

Tomas Vockenhusen.


84. Sivert Veckinhusen in Frankfurt an Hildebrand Veckinhusen in Brügge, s. a. Vermutlich 1412.

Rev. St.-A. Orig. Adr.: An Hyldebrand Veckynchusen to Bruogge littera detur. Darunter von H. Veck.’s Hand: dyt es dey rekenschop van den brussylghenholte, dat stont 47 ℔ 18 sl. 4 gr. Hirvan es worden blyvendes 350 gulden Rynsch. Der Brief besteht aus 2 Blättern, die zusammen gebunden waren und 3 anderen Blättern; von denen 2 als Schuldscheine und Bekundungen der Verbindlichkeiten, um die es sich hier handelt, wohl aus der Hand des Besitzers nach der Einlösung in die des
  1. Der Empfänger rechnete also noch nicht mit dem Circumcisionsstyl, d. h. mit dem Anfange des Jahres am 1. Januar.
  2. Empfohlene Zitierweise:
    : Briefwechsel Hildebrand Veckinchusen. Leipzig: S. Hirzel, 1921, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Briefwechsel_Hildebrand_Veckinchusen_101.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)