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No. 27. Von Heinrich Kerckrinck.
1523, März 15.

Myne frundtlike willighe denst voran. Erbare ghunstige leve swagher, juwe breff, des data den ersten in marce[1] is my alhyr vppe den dach Gregorii[2] dorch den baden behandeth, na afferlesinghe inghenamen vnde vorstaen, wor vp foghe ik jw frundtliken to wetende, dat ik jw ghar hoechliken bedanke juwes anghekerdes flites des wytten flowels halven, vnde vorsee my, de wale[3] wert juwes boeffels na flyt ankeren, vppe dat ik, ock gi eyns mochten vth vnser beyden fruwen klach kamen,[4] affers ik bedanke jw fruntlik vor de terlinghe,[5] gi vnsen kumpenige broders vnde susters senden, wo wol my vnbaetlick,[6] dan juwe fruwe vnd myne dancken jw dar nicht fore, dan my beffalen, jw to schriuen, dat gi id mogen wol bichten[7] etc. De kumpenige[8] hefft dyt jar in enen syden faden ghehangen, wo wol noch gheholden in gheringem talle, myssede juwer seer[9] etc. Item dat stüffck offt toech des roesen floeweels halven,[10] haghet my de draet[11] ghans wol, dan de ferwe is wat to düster; konde gy my to enen wamboys wat lichter[12] krigen, de gut van drade were, seghe ik gherne vnde my mit den ersten to den handen schicken, zal jw offt der fruwen to dancke id gelt wedder geven. Myn fruwe hefft my gebeden, gi ere doch vor en half ort[13] offt 1 ort geld wert majoraens saet wolden senden vor ere gelt mit den ersten by tofelligher bodesschop. Wo id affers mit der vthredinghe[14] der schepe dissen samer wil tho ghaen, alse jw fillichte jwe erbare fruwe hefft geschreven, kan ik noch nicht wesses[15] van schriffen, mocht fillichte[16] wol na blyffen mit den groten schepen na idsundegher thydinghe so jw fillichte dorch frunde wol wert to geschreven, vnde so id sick in der warde


  1. vom ersten März.
  2. den 12. März.
  3. der Wälsche, italienische Kaufmann.
  4. damit unsere Frauen einmal nicht mehr über uns klagen.
  5. Kornelkirschen, die eingemacht als Gewürz zum Fleisch gegessen wurden.
  6. obwohl es mir nichts nützt.
  7. bekennen.
  8. die Zusammenkünfte der Cirkel-Compagnie.
  9. sie haben Euch sehr vermißt.
  10. was den Stoff oder das Zeug des rothen Sammt betrifft.
  11. der Faden.
  12. von hellerer Farbe.
  13. ort ein Viertel Thaler.
  14. Ausrüstung.
  15. nichts Gewisses.
  16. vielleicht.
Empfohlene Zitierweise:
Carl Friedrich Wehrmann (Hrsg.): Briefe an Matthias Mulich, geschrieben im Jahre 1523. In: ZVLGA 2, 1867, S. 296–347. Friedrich Asschenfeldt, Lübeck 1867, Seite 344. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Briefe_an_Matthias_Mulich.pdf/49&oldid=- (Version vom 31.7.2018)