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dem esten,[1] ich wolt sie euch langst gern gesandt haben, so kumbt kein for[2] nicht her, vnd dar in sende ich euch 12 schincken, schenckt euch eur schwager Hans Luneburch, mher[3] 150 riegesche pueten,[4] etlich weine gallen (?) vnd etlich negenaugen,[5] die schieck ich euch, mügt jr mit Hans Hueter vnd Sebastian Melber auff essen, ich het ir auch nicht mer. Mher wist, lieber Junckher, das mir ein prieff von euch ist wol zukummen, dar in ir schreibt, wie das euch das ander vas noch nicht worden sey, verwundert mych ser, es mus abgelecht sein. Andres Reich hat auch guet derpey,[6] hat auch schriefft,[7] das noch nicht hinaus kummen ist, ich hab geschrieben nach Meytburg vnd erfurt,[8] ob es dar abgeladen wer, das vort dan kummen meicht.[9] Mher als ir schreibt, das ir noch kein gelt von Michel Grunboldt von Wirczperg habt aufgenummen; so schreibt ir herein, so ich kein gelt hinaus gemacht het, solt ich hir wehalten,[10] ich wolt euch anders[11] lengst golt oder was hinausgeschieckt haben, do man gelt het von machen kunen; ich hab mit Paul Westler auch geret, so Michel keins gelts zu don[12] het hir, so das er mir 100 fl. wol[13] dar aus reensten,[14] hat er mir gelobt, er vorseich[15] sich, es sol in gelt dar weren, wol er euch 100 fl. ausriechten. Mher als ir schreibt des salpeters halben, das keiner sey dar zu wekummen[16] vnd sey auch deur,[17] ich het in anders wol verkaufft gelassen den tun für 13 fl., wenns guet pruusch guet[18] wer; so man nicht kriegen kan, mues man lassen an stan, vnd was ich euch in solchen vnd andern kundt zu willen sein, solt ir mich alle zeyt wiellig zu finden. Item ich solt euch auch viel neuer zietung schreiben von den kriegsleufften; so weyss ich auch sunders nicht zu schreiben, denn zietung is hir kummen, das warhafftig sein sol, das die vnsern die vietalle schip haben gewunnen, die den holm wolten speyssen,[19]


  1. mit dem ehesten.
  2. Fuhre.
  3. ferner.
  4. getrochnete rigische Butte.
  5. Neunaugen.
  6. dabei.
  7. geschrieben.
  8. erfragt.
  9. daß es dann fortkommen möchte.
  10. behalten.
  11. sonst.
  12. verleihen.
  13. wolle.
  14. das Wort ist, wie der ganze Brief, sehr undeutlich geschrieben.
  15. er verstehe sich, er vermuthe.
  16. bekommen.
  17. theuer.
  18. preußische Waare.
  19. die Schiffe, die Lebensmittel nach Stockholm bringen wollten.
Empfohlene Zitierweise:
Carl Friedrich Wehrmann (Hrsg.): Briefe an Matthias Mulich, geschrieben im Jahre 1523. In: ZVLGA 2, 1867, S. 296–347. Friedrich Asschenfeldt, Lübeck 1867, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Briefe_an_Matthias_Mulich.pdf/30&oldid=- (Version vom 31.7.2018)