Seite:Briefe an Matthias Mulich.pdf/16

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nycht to leferen[1] sol, sus nympt Jacop synen breff vnde tot wedder tom konge vnde secht dat, dat Syborch sulken breff geffen heff,[2] he sent dem kenseler boden, vnde den scryffer och, vnde fraget en, wol[3] en den breff hefft vorsegelen heten; seden se Syborch, do sande he to Syborch vnde fragede er, do sede se, se logen[4] er affer, et weren forreders; sus let se de konynch in den torn setten de beyde, vnde se mochten nycht war seggen, sus wol se de frunde to Koppenhagen vt borgen,[5] als se dar beyde baren synt, men se mochten se nycht los krygen, dat bermelych is,[6] vnde san[7] se fort van Koppenhagen an den bisschop, de hefft se vmme bryngen laten, vnde al er gut is forgeffen;[8] dyt secht men och vt dem lande to Holsten her, dat et war wessen sal. Sus nycht mer, den ich hebbe her Hinrich Kerchrynch so lange angespraken, dat he fan dage[9] hefft den kopper entfangen, so fel in juwen hus was geslagens kopper, he mende, he wolde so lange getoffet[10] hebben, bet dat he wol en XXX offt XL schyppund to lyke[11] entfangen hadde, dat wer syn fordel gewest, dar lurde he na,[12] mer[13] ich sede em hor morgen[14] so fel, dat he dyt sulfe nu entfangen hefft, nu kumpt juw tyt so fel er vmme,[15] he heft aldus entfangen in VII wychten XXI schyppund XVII lyspund myn II markpund; wo fele stüchke dar synt gewest, schryft juw Matyas wol, he telde et in dem huse vp de kar,[16] ick was myt her Hynrich vp der wage vnde let wegen, wen dar nu mer kumpt fan Oldeslo, wyl ick em fort to lefferen;[17] so gy er to lefferen, so juw tyt er vmme kumpt. Sus nycht mer, de bade wyl recht fort wech; mester Gast de berber sent juw hyr en mate[18] vnde let juw ser bidden, dat gy em doch en waterbechken laten maken


  1. überliefern.
  2. gegeben habe.
  3. wer.
  4. sie lögen, er affer eig. ihr über.
  5. sie durften nicht die Wahrheit sagen, sonst hätten wohl Freunde in Copenhagen sich für sie verbürgt, da sie beide dort geboren sind.
  6. was erbärmlich (zum Erbarmen) ist.
  7. sandte, nemlich der König.
  8. vergeben, d. h. confiscirt.
  9. heute.
  10. gewartet.
  11. zugleich.
  12. darauf lauerte er.
  13. aber.
  14. heute morgen.
  15. nun kommt Eure Zeit, d. h. daß Ihr bezahlt werdet, so viel früher.
  16. er zählte die Stücke zu Hause in die Karre.
  17. liefern.
  18. sendet Euch hierbei ein Maß.
Empfohlene Zitierweise:
Carl Friedrich Wehrmann (Hrsg.): Briefe an Matthias Mulich, geschrieben im Jahre 1523. In: ZVLGA 2, 1867, S. 296–347. Friedrich Asschenfeldt, Lübeck 1867, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Briefe_an_Matthias_Mulich.pdf/16&oldid=- (Version vom 31.7.2018)