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mit Unrecht gestrichen) καὶ οἱ ἄγγελοι αὐτοῦ μετ’ αὐτοῦ ἐβλήθησαν[1]. Slav. Hen 29,5 „und ich werfe ihn hinab von der Höhe mit seinen Engeln“.

12,10-12. Himmlischer Lobgesang. 12,10. καὶ ἤκουσα φωνὴν μεγάλην (11,15; 19,1) ἐν τῷ οὐρανῷ λέγουσαν· ἄρτι ἐγένετο ἡ σωτηρία (Hebraismus: gleich: תְּשׁוּעָה ,יְשׁוּעָה, Heil, Sieg; derselbe Hebraismus liegt 7,10; 19,1 vor); καὶ ἡ δύναμις καὶ ἡ βασιλεία τοῦ θεοῦ ἡμῶν καὶ ἡ ἐξουσία τοῦ Χριστοῦ αὐτοῦ. Vgl. 11,15 (dort nur das einfache βασιλεία). Der Lobgesang wird von den siegreichen Engelscharen angestimmt. ὅτι ἐβλήθη ὁ κατήγωρ (?)[2] τῶν ἀδελφῶν ἡμῶν. Ist κατήγωρ zu lesen, so liegt hier eine Hebraisierung des griechischen Wortes κατήγορος in קטיגור vor. κατήγορος ist eine bessere Übersetzung von שָׂטָן als διάβολος. Dieselbe Bildung ist in סניגור, bezeichnender Weise Beiname des Erzengels Michael, nachweisbar; Midrasch R. z. Ruth (Anfang) bei Lueken, Michael 21; Schemot R. Par 18 zu Ex 12,29 heißt es von Michael und Sammuel: דומין לסניגור וקטיגור (Schöttgen I 1120; Lueken 22). Auch wenn die Engel den Lobgesang singen, so können sie doch sehr gut von den Menschen als von ihren Brüdern sprechen. Auf Grund dieser Wendung wird man dagegen kaum die vollendeten Christen (Märtyrer) als die Urheber des Lobgesangs ansehen. Denn diese sind nach der Vorstellung des Apok. nicht im Himmel. Wer von den Menschen aber die Brüder der Engel sind, ob einige oder alle, ergibt sich erst aus dem Folgenden. ὁ κατηγορῶν αὐτοὺς ἐνώπιον τοῦ θεοῦ ἡμῶν[3] ἡμέρας καὶ νυκτός. 4,8; Vgl. Hiob 1,6ff.; Sach 3,1f.; I Chr 21,1. Hen 40,7: „Und die vierte Stimme hörte ich, wie sie die Widersacher abwehrte und ihnen nicht erlaubte, vor den Herrn der Geister zu treten, und die, welche auf Erden wohnen, zu verklagen.“

12,11. καὶ αὐτοὶ (s. o. S. 165) ἐνίκησαν(s. o. S. 176) αὐτὸν διὰ τὸ αἷμα τοῦ ἀρνίου καὶ διὰ τὸν λόγον τῆς μαρτυρίας αὐτῶν (s. o. S. 179). Die Brüder, für welche die Engel danken, sind also die Sieger im Kampf mit dem Drachen. Da der eigentliche Kampf mit diesem aber noch bevorsteht, so ist der Hymnus proleptisch zu verstehen. Der Sieg der Gläubigen ist dem Apok. so gewiß, daß er schon jetzt die Engel für denselben danken läßt. Denn schon ist der Drache im Himmel geworfen und kann die Gläubigen nicht mehr vor Gott verklagen. Wie 4,11 so scheint auch hier δία mit dem Akkus. an Stelle eines δία mit dem Genitiv (resp. eines Dat. medialis) getreten zu sein (so auch Hltzm.). Das Blut des Lammes ist das entferntere Mittel, durch das die Gläubigen gesiegt haben. Es wird also hier etwa dasselbe ausgesagt wie 7,14: „Sie haben ihre Kleider gewaschen durch das Blut des Lammes.“ Da das διὰ τὸν λόγον parallel dem διὰ τὸ αἷμα verstanden werden muß, so gibt es wie dieses den objektiven Grund des Sieges der Märtyrer an, und der ist das Offenbarungswort Gottes, das hier als das Wort ihres Zeugnisses (für das sie Zeugnis ablegen) näher bestimmt wird. Es ist also nicht zu erklären: um des von ihnen abgelegten Wortes ihres Zeugnisses wegen. καὶ οὐκ ἠγάπησαν τὴν ψυχὴν αὐτῶν ἄχρι θανάτου. 2,10. Als dritter Grund ihres Sieges


  1. > 49 sa. Tic.
  2. A; Rel. κατηγορος.
  3. An.¹² c a ae. sa.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Bousset: Die Offenbarung Johannis. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1906, Seite 342. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bousset-S342.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)