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Ἐφέσῳ Ἄρτεμιν, μὰ τὸν ἐν Δελφοῖς Ἀπόλλωνα. Tacitus, Ann. III 63. Martialis IX 16. Philostratus, Vita Apollonii IV 34: ὥσπερ ἡ Ἀσία ἐς τὸ Πέργαμον, οὕτως ἐς τὸ ἱερὸν τοῦτο ξυνεφοίτα ἡ Κρήτη. Serenus Sammonic. qui colis Aegeas, qui Pergama, quique Epidaurum. Herodianus Hist. IV 8,3: ἠπείχθη εἰς Πέργαμον τῆς Ἀσίας χρήσασθαι βουλόμενος θεραπείαις τοῦ Ἀσκληπιοῦ. Statius Silv. III 4,23: Pergameas intrasse domos, ubi maximus aegris auxiliator adest. Vgl. Lucian, Icaromenipp 24 p. 780, und den Andreaskommentar zu dieser Stelle (κατείδωλος ἦν αὕτη ἡ πόλις). Bemerkenswert ist die Schilderung des Aussehens des Asklepios Pausanias II 27,2: κάθηται δ’ ἐπὶ θρόνου βακτηρίαν κρατῶν, τὴν δὲ ἑτέραν τῶν χειρῶν ὑπὲρ κεφαλῆς ἔχει τοῦ δράκοντος. Auf pergamenischen Münzen erscheint Asklepios stehend, oder ein Schlangensymbol (die Zitate im Anschluß an Wetsteins Bemerkungen z. Stelle).

τάδε λέγει ὁ ἔχων τὴν ῥομφαίαν τὴν δίστομον τὴν ὀξεῖαν[1]. Das wird mit Bezug auf das Strafgericht über die Bileamiten V. 16 gesagt.

2,13. οἶδα[2] ποῦ κατοικεῖς. ὅπου ὁ θρόνος τοῦ σατανᾶ. Der Eingang lobt und tröstet. In bedrängter Lage ist die Gemeinde treu geblieben, und der Herr kennt ihre Not. Der Thron des Satan hat die verschiedensten Erklärungen gefunden: Vielfach deutete man auf den Kult des Aeskulap, wobei man sich auch auf das Schlangensymbol des Aeskulap berief, oder allgemeiner auf Pergamon als den Sitz der Christenverfolgungen, da hier allein bis jetzt Christenblut geflossen sei, unter Hinweis auf die Tatsache, daß Pergamon Sitz des Obergerichts war, oder unter Annahme besonders dem Christentum feindlicher Personen. Andre Ausleger dachten nur an eine besondre Blüte des Götzendienstes oder an die Nicolaiten oder an eine besondre Machtstellung der Juden in Pergamon (Sp.). Geistvoll haben eine Reihe von Erklärern endlich (Manchot, Vlt., Weizsäcker 509, Hirscht 31, Zahn II 609) an den Riesenaltar des Ζεὺς σωτήρ (Asklepios), das Siegesdenkmal zur Erinnerung an den Sieg des Attalos über die Gallier mit seinem berühmten Reliefschmuck gedacht, der die Stadt allerdings derart überragte, daß man wohl begreifen könnte, wie der Apok. zu seinem Bilde vom θρόνος τοῦ σατανᾶ gekommen wäre. Dieser Auslegung hält jedoch eine zweite die Wage. Wir erinnern uns, daß Pergamon ältester Sitz des Kaiserkultus, die erste Neokore des römischen Cäsarentums war. Hier war der erste Tempel des Augustus und der Roma gebaut, hier bestand eine angesehene Priesterschaft des Kaiserkultus. Nachweislich gingen die Verfolgungen gegen die Christen sehr häufig von dem Provinzialpriestertum des Kaiserkultus aus (vgl. das Martyrium Polycarpi; der Asiarch ist der provinziale Oberpriester des Kaiserkultus), und es handelte sich in ihnen vor allem um die Forderung der Cäsarenverehrung. Daher ist es sehr wohl denkbar, daß der Apokalyptiker, dessen Haupttendenz gegen den Cäsarenkult gerichtet ist, Pergamon, den Hauptsitz dieses Kultus, wo der Kampf mit dem Tier, das


  1. > g Pr. vgl. 1,16. την οξειαν την διστομον .
  2. ACP 38 g vg. c s¹ ae. Pr.; Q Rel. a s² + τα εργα σου και (vgl. V. 9).
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Bousset: Die Offenbarung Johannis. Göttingen: , 1906, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bousset-S211.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)